USA29.11.2006

Datum von ... ...nach Tagesstrecke Gesamtstrecke Motel
29.11.2006   Moab 180 mi   Sleep Inn


Laut Wetterbericht sollte es heute auch hier weiter schneien. Und wenn man den „Weather Channel“ der Amis so anguckt – Grande Katastrophe überall. Nur hier nicht. Hier war es zwar knackig kalt, so um die minus 16 Grad, aber sonnig bis zum Abwinken. Und so überlegten wir heute morgen beim Frühstück, was wir denn nun tun sollten – weiterfahren oder hiesige Reste aufarbeiten.
Wir beschlossen noch eine Nacht zu bleiben, wenn wir den selben Preis der vorherigen Nächte noch einmal bekommen würden – und noch mal versuchen den Canyonlands N-Park zu erobern. Das mit dem Hotel klappte, das mit Canyonlands erst mal nicht. Die Strasse war vereist bis unten an den Beginn und es machte so absolut keinen Sinn, ein Risiko einzugehen. Wir beschlossen stattdessen erst mal den Colorado - die 128 - ein Stück bis zum Abzweig „Castle Valley“ zu befahren. Und das war dann wieder erste Sahne. Die Sonne schien in den Canyon und mit Schnee sieht die Welt irgendwie anders aus. Wir fuhren dann auch ab ins Castle Valley, gaben aber bei dem gleichnamigen Ort auf. Die Strasse war total verschneit, und durch die intensive Sonnenbestrahlung aufgetaut und wieder angefroren und demzufolge spiegelglatt.
Wir fuhren also langsam wieder Richtung Moab und von dort nun zum dritten Mal zum Arches NP. Und was soll ich Ihnen sagen, er sah wieder toll aus. Auch hier hatte es ja gestern den ganzen Tag geschneit, und die Welt sah wiederum anders aus als gestern. Dazu waren die „La Sal Mountains“ fast wolkenfrei und ein Gedicht für sich. Man konnte endlos weit sehen in alle Richtungen, und irgendwie wirkte alles wie unwirklich. Tausend mal gesehen und immer wieder ein anderer Traum! Den Abzweig zu den „Windows“ ließen wir auch bleiben, spiegelblanke Strassen. Auf dem Rückweg machten wir dann noch einen kurzen Abstecher an einem Abzweig. Aber es zog so jämmerlich wie Hechtsuppe, dass die beißende Kälte auch noch durch dicke Mäntel, Kapuzen und Mützen drang, und das in der Sonne. Von Auto aus in der Wärme sitzend, sah die Welt eben besser aus, und vor allem, fühlte sie sich besser an.
An dieser Stelle – es war gute 2 Uhr nachmittags überlegten wir, ob wir was essen gehen oder lieber noch einmal den Canyonlands NP ansteuern sollten. Wir entschieden uns für Pak und Natur. Am Visitor Center teilte man uns mit, es wäre zwar „slippery“, aber der Räumdienst wäre schon unterwegs. Also sind wir mit unseren Las Vegas-Sommerreifen losgefahren. Es war zwar ein bisschen haarig, aber irgendwann kam uns tatsächlich der Räumdienst entgegen, und danach war es relativ ungefährlich, die Strecke zu fahren. Die Eindrücke waren wieder vom Feinsten, aber trotzdem muss man an dieser Stelle sagen, es ist toller und auch schöner vom Ansehen zu anderen Jahreszeiten. Der Winter und Schnee war in diesem Falle nicht das Wahre. Trotzdem, sooo schöne Schneeverwehungen sieht man heutzutage auch nicht mehr alle Tage. Gegen halb fünf waren wir wieder unten in Moab. Gerade rechtzeitig, bevor es dunkel wurde. Nach einem kurzen Hotelaufenthalt fuhren wir wieder in die nahe „Brauerei“, dieses mal zum Essen.
Seit Stunden redeten Helga und Anni nur von Bratwurst und Sauerkraut. Helga lief bei der Erwähnung des Wortes „Sauerkraut“ - die „Pfütze auf der Zunge“ zusammen. Auvo und ich waren da viel bodenständiger – uns reichte schon ein leckeres Bier. Gesagt, getan und siehe da, es gab sowohl Sauerkraut als auch Bratwürstchen oder so in der Brauerei. Natürlich nicht wie bei deutschen Muttern, aber angelehnt. Ist wie mit Schöntrinken.
Da Anni Fahrdienst hatte am heutigen Abend, bestellten Auvo und ich uns auf Empfehlung des Kellners einen „Pitcher“. Da ist ein Riesen-Glaskrug mit Bier – so an die zwei Liter schätzen wir. Reichte nicht – wir tranken noch einen leer im Laufe des Abends. Na gut, Anni trank auch ein Glas, aber Auvo und ich hielten uns tapfer. Dieses Chemiebier hat den Vorteil, es zeigt wenig alkoholische Wirkung dank einer guten GRundlage, und das war auch gut so.
So sind wir denn jetzt gegen 19:00 Uhr wieder im Hotel. Morgen werden wir weiterfahren und sehen wo wir landen. Vielleicht in Kayenta – wenn der „National Monument“ - Park geöffnet hat, sonst in Holbrook. Draußen ist es noch kälter als tagsüber, und laut Wetterbericht erwartet man eine Nachttemperatur bis -11 Grad Fahrenheit. Ich musste heute im Visitor-Center erst mal nachfragen, wieviel das in Celsius ist: - 24 Grad. Na denn. Lassen wir uns überraschen...



   
   
   
   
   


       
       


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