Eigentlich wollten wir ja heute einen Faulenzertag machen, aber uneigentlich haben wir dann anders entschieden. Draußen schien wieder die Sonne vom knallblauen Himmel. Die Luft war kalt, aber klar, und es hatte gefroren. Nichts desto trotz die richtige Zeit für einen Trip ins Hinterland. Sowohl Anni als auch ich hatten wie die Murmeltiere geschlafen, und auch der morgendliche Krach der Amis bei deren Abreise störte uns nicht. Allerdings hatten dann Auvo und Helga schon gefrühstückt als wir endlich im Frühstücksraum auftauchten. Wir wollten unbedingt in unserem Trucker-Laden – wie jedes Jahr – unser Omelette essen und den leckersten Kaffee der Welt trinken. So fuhren wir beide dann dorthin. Auvo und Helga wollten sich lieber die Beine vertreten und uns dann beim Frühstück treffen. Gesagt – getan. Die beiden Tassen Kaffee, die Auvo und Helga später ebenfalls im Truckerlokal tranken, mussten nicht einmal bezahlt werden – na, das nenne ich dann doch echten Service. Natürlich haben die Beiden dann 2 Dollar Trinkgeld hinterlassen. Gegen 10:00 Uhr fuhren wir dann los ins Hinterland zum Buckhorn-Wash (von der I-10 aus), mal eben so für 3 Stunden. Es wurde unterm Strich dann ein bisschen länger. Aber keiner hat auch nur eine Minute bereut. Wie ich schon mehrmals schrieb – das Licht steht Klasse, und obwohl Anni und ich schon mehrmals die Route gefahren waren, wirkte sie heute wieder anders als beim letzten Mal. Was fast gleich war, dass wir wieder den Sheriff trafen. Und während er letztes Jahr wortlos an uns vorbeifuhr, hielt er dieses Mal für einen Plausch an– so von Auto zu Auto. Ich habe ihm versprochen, ihn nächstes Jahr wieder zu treffen, und er hat uns dafür ganz tolle Broschüren geschenkt mit eben all diesen „Backway-Routen“. Helga durfte sogar ein Foto machen, obwohl das eigentlich eher unüblich ist. Danach besuchten wir die alte Brücke und natürlich die „Petroglyphs“ der Indianer. Leider fallen auch hier immer mehr Malereien samt den Platten herunter. Ich bin richtig froh, dass wir noch Fotos haben mit richtig guten Bildern von dieser Wand. Ach ja, das Klohäuschen mit 3 Rollen Klopapier steht auch immer noch.Unsere Weiterfahrt durch Hinterland wechselte sich ab mit weiter Prärie, engen und schlechten Strassen und vielen Bachläufen - und dann wiederum wildfarbigen Bergen, Schluchten, Tälern und Hügeln zu denen ich auch nach dem x-ten Male einfach keine Worte finde. Gegen 14:30 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, tranken einen leckeren Hotel-Kaffee und beschlossen, uns nachher zum Schwimmen zu treffen. Außer uns scheint heute keiner im Hotel zu sein, und so haben wir vielleicht Schwimmbad und Whirlpool ganz für uns alleine. Unsere Weiterfahrt geht morgen nach Moab. Und zwar über die 128 runter, am Colorado entlang, und vielleicht mit einem Abstecher zu den „Fisher Towers“. Hängt alles vom Wetter ab.
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