USA23.11.2006

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23.11.2006 Kanab Page und zurück nach Kanab 180 mi   www.bobbon.com


Da Anni mit Ihrer Grippe schon heute Nacht "voll daneben lag", wollten wir heute morgen erst mal im Supermarkt nach Aspirin gucken. Gott sei dank hatte Helga welche dabei, und so kam Anni schneller wieder in die Hufe, als wir alle dachten. Eigentlich gegen unseren Willen wollte sie die Tour nach Page mitmachen. Da sie aber kein Fieber hatte, war das dann doch ok.
Zuerst wollten wir allerdings den Wagen voll tanken, man weiß ja nie. Dann fuhren wir um die Ecke in den Supermarkt, um Sandwiches zu organisieren fürs Mittagessen. Nach dem Bezahlen an der Kasse wünschte uns die Kassiererin „Happy Thanksgiving“. Ich guckte etwas verdutzt und fragte, ob das denn heute wäre? Sie bejahte das. Und ich hatte immer gedacht, das hiesige Erntedankfest wäre ist wie bei uns an einem Sonntag! Nun konnten wir uns auch erklären, warum die Geschäfte und auch die Tankstellen geschlossen hatten. Ich hätte es mir eigentlich denken können, wenn bereits Mittwochs die Hotelzimmer alle ausgebucht sind, da musste doch was dahinter stecken. Die Amis legen ja mit Vorliebe ihre Feiertage auf Donnerstag und Montag – wegen dem dann langen Wochenende...
Wir fuhren also weiter, in der Hoffnung wenigstens in Page etwas zu Mittag essen zu können – Pustekuchen, auch dort war alles geschlossen – sogar McDonald! Also wieder rein in den nächsten Supermarkt – der witzigerweise geöffnet hatte und nach etwas Essbarem Ausschau gehalten. Es kam wie es kommen musste – nur Brot und Käse aus der Tüte. Nach der Völlerei der letzten Tage aber ein fairer Diät-Deal.
Der Weg von Kanab bis Page war leicht sonnig, sehenswert, ohne den geringsten Autoverkehr. Natürlich hatte das Visitor-Büro geschlossen, und die Marina am Glen Canyon war ebenso verwaist. Selbst die sonst allgegenwärtigen Ranger waren nicht da. So konnte wir am Glen River einige schöne, einsame Fotos machen, die ungestörte Aussicht genießen und eine kleine Kaffeepause machen. Das Visitor-Center am Staudamm vor Page war natürlich auch geschlossen. War aber nicht weiter tragisch, man konnte ebenso ungestört auf und über die Brücke laufen und in Ruhe Fotos machen. Das Fahren durch Page war natürlich ebenfalls ein Klacks. Ich frage mich allerdings, wo sind die ganzen Einwohner abgeblieben? So was von leeren Strassen habe ich hier noch nie gesehen.
Wir fuhren dann „hinten raus“ Richtung Flagstaff. Und was soll ich Ihnen sagen, keine 5 Meilen hinter der Stadt auf der „89“ gab es plötzlich eine frisch erstellte und markierte Abfahrt-Spur ( die Farbe war noch frisch!) zum Deadhorse Point. Ja, das laust mich doch der Affe. Erst fanden wir den Point jahrelang nicht, dann fanden wir ihn mit Hilfe von Lesern via Google Earth auf der Karte in der Nähe von Bitter Springs, und dann war er doch ganz wo anders, grübel....Tatsache ist, wir hatten nicht die Zeit die schlappe Meile bis zum Point zu laufen. Das Wetter war gerade noch sonnig und wir wollten ja über die „89A“ zurück nach Kanab und wenns geht in der Sonne.
Unsere Weiterfahrt ging dann bis Bitter Springs und von dort auf die 89A und bis zur Brücke über den Colorado. Die Brücke war nur zugänglich von der vorderen Seite, der hintere Eingang war – natürlich – auch geschlossen. Eine einsame Indianerin hatte ihre Waren ausgestellt, aber die wenigen Touristen machten sich nicht einmal die Mühe nachzusehen, was sie anzubieten hatte. Wir fuhren auch weiter und machten endlich mal den Schlenker zu „Lees Ferry“. Wir müssen zu unserer Schande gestehen, wir sind zu früheren Zeiten dort immer vorbeigefahren, nach dem Motto. ein Bootsanlegesteg interessiert uns nicht. Dass sich dahinter ein Park verbirgt, mit einer traumhaften Strasse durch eine traumhafte Kulisse wussten wir nicht. Der dort vorbei fließende Colorado River mit sauberem, klarem Wasser und einem ziemlichen Fliesstempo und das alles vor Bäumen, die gelb in der Sonne leuchteten – das war einsame Spitze nach all dem Rot rings herum. Auch, dass hier Steinbrocken rum lagen, die denen im Marble Canyon in keinster Weise nachstanden – wer hätte das gedacht. Natürlich war nix los und außer einem einsamen Angler gab es da niemanden, nur Natur pur! Natürlich haben wir uns zeitmäßig wieder verzettelt, und leider war zwischenzeitlich die Sonne schon sehr tief, so dass die eigentliche Route ziemlich an farblicher Attraktivität verlor. Aber trotzdem es war mal wieder ein Super-Tag.
Wieder in Kanab gelandet, war es immer noch öde, alles geschlossen und trostlos. So kenne ich dieses doch quirlige Cowboystädtchen sonst gar nicht. Eine einzige Kneipe hatte offen, aber die bot kein Absacker-Bierchen an, sondern nur Buffet. Und das wollten wir nun nicht. So drehten wir die Runde, machten ein paar hübsche Aufnahmen vor John Wayne´s ehemaliger Lieblingskneipe und verzogen uns in unsere Hotel-Zimmer.
Jetzt versuchen wir noch einige Dinge via Internet loszuwerden, und dann machen wir für heute Schluss. Morgen ist auch noch ein Tag und da gehen wir erst mal anständig um 7:00 Uhr frühstücken und dann geht’s weiter zum Bryce Canyon und nach Torrey über die „12“.



     
     
     


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