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Live-Reiseberichte von unterwegs: in Wochen
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Klick an! |
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19.9. |
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3.Okt. |
10.Okt. |
17.Okt. |
24.Okt. |
31.Okt. |
7. Nov. |
14.Nov. |
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21.Nov. |
28.Nov. |
5. Dez. |
12.Dez. |
19.Dez. |
26.Dez. |
2.Jan. |
9.Jan. |
16.Jan. |
23.Jan. |
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26.9.2010
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Start |
Ziel |
Kilometer |
Camping |
Kosten in € |
Sonstiges |
Burgos |
Carrion de los Condes |
100 |
El Eden |
Camping 22.50 Eintritt Burgos 2x4, Eintritt San Martin 2x1, WiFi 3 € für 7 Tage |
Kathedrale Burgos beeindruckend! |
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Link: Carrion de los Condes |
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N 42° 20' 8.5" W 4° 36' 17.8" |
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Kathedrale Burgos |
San Pedro in Fromista |
San Martin in Fromista |
Camping Eden in Carrion de los Condes -Wifi im Restaurant |
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Innenstadt |
N 42° 16' 4.7" W 4° 24' 18.6" |
N 42° 16' 1.1" W 4° 24' 22.5" |
N 42° 20' 8.5" W 4° 36' 17.6" |
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26.09.2010 Burgos-Kathedrale, Fromista-Kirchen und Campingplatz "El Eden" in Carrion de los Condes
Heute nieselte es erst mal, als wir so langsam "in die Pötte" kamen. Und kalt war es auch, einfach ungemütlich. Und hell wurde es auch erst gegen 8:00 Uhr - kurz ein Tag, um eigentlich im Bett zu bleiben. Ging aber nicht, wir hatten ja was Tolles vor. Also gepackt, vorne im Camping-Restaurant leckeren Kaffee und gut aufgewärmte Croissants gegessen, und los ging es nach Burgos. Ursprünglich wollten wir ja vom Platz aus mit dem Bus in die Stadt fahren und dann die Kathedrale in Burgos besuchen und wieder zurück zum Platz. Nur der Sonntag ist da der falsche Tag und das Wetter auch. So beschlossen wir eben, den grossen Parkplatz kurz vor der Kathedrale anzufahren und dann die Kirche noch einmal zu besuchen nach 2006 und dann doch weiter zu fahren Richtung Fromista/Leon. Gesagt-getan, oder besser - versucht. Nach langem Suchen landeten wir in einer Seitengasse vor dem Theologischen Unigebäude, und da war doch tatsächlich ein Platz frei unter Bäumen, der gross und hoch genug für die "Mücke" war. Und dann noch keine 100 Meter von der Kathedrale entfernt - war wie Weihnachten... Wir also los, zwei Tickets gelöst a 4.- Euro (Senioren) und rein in die Kirche. Also, sie ist immer wieder einsame Spitze. Und es störten auch überhaupt noch nicht die Bustouren-Leute,so gross ist die Kirche. Die Kathedrale gehört zum Weltkulturerbe, hat zwei Doppeltürme und vier Portale. Der König von Kastilien Ferdinand III, legte den Grundstein zusammen mit dem damaligen Bischof im Jahre 1221. Der Grund-Bau wurde 1240 abgeschlossen. Aber selbst im 15.Jahrhundert wurde noch gewerkelt an diesem Kirchen-Monument. Die Kathedrale im Einzelnen zu beschreiben ist hier an dieser Stelle zu viel. Aber wenn wir wieder auf unserem "Pepe"-Überwinterungsplatz sind, werde ich all die Kirchen-Internet-Adressen, die wir hier auf diesem Trip besucht haben, im Netz zusammen suchen. Und Anni wird sich bestimmt was Tolles einfallen lassen, um diese Adressen allen per Internet zugänglich zu machen. Wir jedenfalls haben mal wieder festgestellt, dass es eben immer noch supertolle Kirchen gibt. Nach knapp zwei Stunden waren wir dann mit dieser Kathedrale "durch". Wurde jetzt auch Zeit, denn nun kamen wirklich viele, viele Bus-Gruppen, die in vielen unterschiedlichen Sprachen von der jeweiligen Reiseleiterin informiert wurden. Und da blieb dann keine Zeit für Ruhe und Musse mehr. Es war draussen immer noch nasskalt und feucht. Aber der Nieselregen hatte wenigstens aufgehört. Wir gingen zurück zu unserem Auto und fuhren weiter Richtung Leon. Wir befinden uns immer noch auf dem "Camino de Santiago" - dem sog. französischen Weg, der auch der Hauptweg ist. Hinter Burgos und nach gut 60 Kilometer auf der neuen, kostenlosen Autobahn bogen wir dann ab zu dem Ort "Fromista". Hier geht jetzt der "Camino" entlang bis nach "Carrion de los Condes" - und dann trennen sie die Wege in Alternativen: der Hauptweg geht direkt über z.B. Ledigos nach Sahagun. Die Alternative läuft über Calzada de los Molinos und Villada auch letzt-endlich nach Sahagun, von wo es dann wieder auf "einer Spur" weiter geht bis Leon. Wir wollten nach Fromista wegen der Kirche und als Schlafstation, dann auch nach "Carrion de los Condes". Wir fuhren erst mal die 17 Kilometer von der Leon-Autobahn in die Natur Richtung Palencia, um dann abzubiegen bei Fromista. Ansehen wollten wir uns die "Iglesia de San Martin de Fromista". Als wir in den kleinen Ort kamen, sahen wir als erstes Pilgerzeichen an allen Ecken und natürlich auch Herbergen - und eine Kirche mitten im Ort. Sie heisst "Iglesia de San Pedro" und ist eine gothische Kirche! Sie stammt aus dem 15.Jahrhundert, jedenfalls die Grundzüge. Fertig wurde sie erst im 18.Jahrhundert mit vielen Umbauten bis dahin. Aber sie hat was! Sowohl innen als auch aussen war sie sofort mein "Favorit". Schlicht innen, aber so gewaltig, dass man nur beeindruckt sein kann, und das ohne jeden Prunk und Protz. Und von aussen liessen sich die Pilger-Generationen erahnen, die hier gestanden und gegangen waren. Anschliessend fuhren wir um die Ecke zu dem eigentlichen Highlight des Ortes: eine reinrassig romanische Kirche namens "Iglesias San Martin", ursprünglich gestiftet von der Ehefrau von König Sancho III. Und nach vielen Jahrzehnten heute wieder so restauriert, dass all das, was man im Laufe von Jahrhunderten angebaut hatte, wieder entfernt wurde. Heute ist die Kirche wieder so, wie ursprünglich. Sie besteht aus drei Schiffen, drei runden Apsien, und das Querhaus hat eine poligonale Vierung. Von aussen wirkt die Kirche einfach prachtvoll - im Gegensatz ist die innere Kirche ohne jeglichen Schmuck oder Gemälde oder sonst was - einfach schlicht. Und damit ein riesiger Kontrast zu aussen. Anschliessend fuhren wir weiter nach "Carrion de los Condes". Und wieder kaum zu glauben, jede Menge Pilger begleiteten uns wieder - zu Fuss oder auf dem Fahrrad liefen/fuhren sie rechts von der Strasse in eigens ausgeschilderten Wegen in die gleiche Richtung wie wir. Warum allerdings alle 50 Meter vier Steine mit der Jakobsmuschel standen, haben wir noch nicht durchschaut. Zumal die Strasse kerzengerade ist. Den ältesten Pilger, den wir sahen, schätzen wir auf über 80 Jahre, bewundernswert. Ansonsten lief da schon alt und jung, viel Männlein und wenig Weiblein den Weg entlang. Direkt hier neben dem Campinglatz scheint eine Herberge oder ein Treffpunkt zu sein. Und hier auf dem Campingplatz selbst ist eine ganze Gruppe womöglich spanischer Pilger. Allerdings sind die mit den Wohnwagen und Wohnmobilen. Eine Art Wagenkolonne bildet einen Mittelpunkt. Ein gemeinsames Essen war gerade zugange, als wir ankamen. Und als wir hier unsere Lidl-Pizza verputzten, wurden wir mit allen möglichen Liedern unterhalten - von Kirchenliedern bis zu "E Viva Espana". Alles aus voller Kehle selbst gesungen und nicht mit Band oder so... Mittlerweile sind einige Wohnwagen und Wohnmobile wieder weg gefahren, auch PKW´s wohl von Dauercampern sind weg, und es ist richtig still hier. Die Sonne scheint, es ist sehr windig und auch kalt-frisch hier in 850 Metern Höhe. Wir werden einen vermutlich ruhigen Abend geniessen. Morgen fahren wir weiter an die Küste nach Santander und zum Atlantik-Jakobsweg. Und dann lassen wir uns mal überraschen...
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27.9.2010
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Start |
Ziel |
Kilometer |
Camping |
Kosten in € |
Sonstiges |
Carrion de los Condes |
Santander |
180 |
Cabo Mayor, Santander |
25 -kein Wifi WiFi im nahen Leuchtturm |
tolle Autobahn, frei |
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Link: Santander |
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27.09.2010 Fahrt nach Santander
Nach den Gesängen der Campingplatz-Truppe von gestern, waren wir dann doch überrascht, dass diese alle innerhalb von einer guten Stunde verschwunden waren - 30 Wohnwagen/Wohnmobile. Wir waren ins Restaurant gegangen weil es dort Internet gab und dann sahen wir den Chef die Küche aufräumen und die Mädels Geschirr und Gläser spülen und die Terrasse draussen fegen. Als ich nachfragte, ob sie denn jetzt froh wären wieder "freien Blick" zu haben, nickten sie das beide voll ab. Ist wohl doch sehr anstrengend gewesen mindestens 60 Personen zu versorgen, zu bedienen, Essen zu machen und die Gesänge mit anzuhören. Ganz zu schweigen von den Nicht-Sängern, die auch wir noch in der Restaurant-Kneipe sitzen gesehen hatten... Wir waren da eher pflegeleicht, unser Bier holten wir uns selbst an der Theke und verschwanden dann erst mal im Eckchen zwecks Internet... Es wurde kalt draussen und wir machten sogar die Heizung in der "Mücke" an. Und dann wollten wir nur noch schlafen. Um 8:00 Uhr heute morgen fuhren wir dann ab vom Platz, natürlich ohne Frühstück. Aber das besorgten wir uns in einem von zwei offenen Bistros. Gerne hätten wir dort auch ein Brötchen gegessen und ne Tasse Kaffee getrunken. Ging aber nicht, beide Bistros waren rappelvoll mit Pilgern, die dort ebenfalls frühstückten. Also wie gehabt, nur zwei Baguette gekauft und losgefahren. Unser Navi machte mal wieder Stress, denn es hatte noch nicht gecheckt, dass es eine neue Autobahn nach Santander gibt. Also keine Tour mehr durch die Berge via Landstrasse, sondern einfach auf die A-67 und dann los. Trotzdem war auch diese Strecke samt Tunneln eine tolle Tour. Als erstes konnten wir die Sonne aufgehen sehen am blauen Himmel. Aber, und das war unerwartet - überall auf den Wiesen und Äckern war bereits dicker Rauhreif - es war ja auch sehr kalt gewesen in der Nacht. Dann zogen im weiteren Verlauf der Autobahn riesige Nebelschwaden durch die Täler rechts und links und irgendwann holten sie uns auch ein und wir fuhren viele Kilometer im Nebel über die Autobahn bis mindestens in 1009 Meter Höhe, laut Schild. Als wir wieder abwärts fuhren lichtete sich der Nebel und die Sonne schien wieder. In Reinosa, auf gut der halben Strecke, fuhren wir ab, weil wir gelesen hatten, dass es hier ein Lidl geben sollte. Wir brauchten noch was für unsere beiden Baguette, denn trocken schmecken die nun mal nicht soo gut. Stimme auch, und fast nebenan war auch noch ein einheimischer Mercadona Supermarkt. Neben uns auf dem Parkplatz stand ein Auto, der die Windschutzscheibe voll vereist gehabt haben muss, die Reste davon klebten noch an der Scheibe. Ja und kalt war es auch, trotz Sonne. Also fuhren wir schnell weiter, damit wir endlich aus den Bergen ins Tal nach Santander kamen. Es war dann alles sehr einfach. Wenn man davon absieht, dass das Navi zwar die Koordinaten des Campinplatzes kannte, uns bzw. Anni aber partout über Hinterhof-Strassen lotste und lotsen wollte, die haarsträubend waren. Einmal kamen wir nur um Millimeter an einem Balkon in der ersten Etage vorbei. Dabei gibt es hier zum Kap eine bestens ausgebaute, neue Strasse, zweispurig und keinesfalls schwierig. Nur das Navi sah das alles anders... Der Camping-Platz hier liegt fast am Kap von Santander - Cabo Mayor heisst er. Vor uns und dem Wasser des Atlantiks liegt nur noch der hiesige Leuchtturm. Der Campinplatz ist gross und gepflegt, auch wenn das restaurant und die Cafeteria schon geschlossen haben. In 14 Tagen wird hier komplett geschlossen für dieses Jahr. Im Vergleich zu anderen Camping-Plätzen ist es hier mit 22.- Euro incl. alles für die gebotene Qualität billig. Nur Internet gibt es hier keines. Hier war es heute Nachmittag allerdings sooo angenehm sonnig und warm, dass wir mal kurz überlegten, noch einen Tag anzuhängen. Wir sind dann aber erst mal zum Leuchtturm gegangen und haben uns den Atlantik angesehen, wurde ja auch Zeit. Um Santander herum liegen wirklich schöne Sandstrände. Ist im Sommer bestimmt ein absolutes Urlaubsparadies. Aber wir sind ja wohl nicht zum urlauben hier... Wir haben geplant, morgen Santillana del mar und die Altamira-Ersatzhöhle zu besuchen. Und dann werden wir auch den atlantischen Jakobsweg kreuzen und befahren. je nachdem wir der Tag morgen so läuft werden wir dann noch weiter fahren bis Gijon - oder auch nicht. In Santillana gibt es auch einen passenden Campingplatz. Wir werden sehen, was morgen ist...
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28.9.2010
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Start |
Ziel |
Kilometer |
Camping |
Kosten in € |
Sonstiges |
Santander |
Gijon |
240 |
Camping Deva mit Wifi (frei) in Rezeption |
Altamira Museum 3 Kirche Santillana 2x3 Parken 2 Camping 26.14 |
Santillana del Mar-sehenswert! |
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Link: Gijon |
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N 43° 30' 47.9" W 5° 35' 56.2" |
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Altamira-Museum |
Kirche in Santillana |
Stelzenhäuser |
Camping Deva in Gijon |
Parken frei+bewacht. N 43° 22' 40.1" W 4° 7' 29.6" |
Parkplatz:2 € N 43° 20' 47.1" N 4° 6' 24.7" |
im Norden relativ oft zu sehen: Vorratshäuser |
N 43° 30' 47.9" W 5° 35' 56.2" |
Fotografieren NICHT erlaubt! Link Wikipedia Link Museum |
Link Santillana |
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Link Camping Deva |
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28.09.2010 Weiterfahrt nach Gijon und Besuch von Altamira Höhle und Santillana del Mar-Altstadt
Heute haben wir es mal richtig ruhig angehen lassen. Um 8:00 Uhr war es noch so dunkel, dass wir keine Lust hatten, aufzustehen. Alles in allem waren wir dann inclusive Frühstück (ach wie herrlich) gegen 10:30 Uhr startklar. Wir fuhren jetzt ohne Navi-Gequake durch die Stadt Santander auf breiten Strassen, durch endlose nervige Kreisverkehre direkt auf die A 8 Autobahn Richtung Oviedo. Santander ist zu unserer Überraschung eine sehr moderne Stadt, die supertolle Strände und eine tolle Infrastruktur hat - also einfach eine moderne Stadt. Unser Ziel war erstmal die "Höhlen von Altamira" und dann "Santillana del Mar" mit seinem berühmten Altstadtkern bzw. einer mal wieder aussergewöhnlichen Kirche. Natürlich ist dies auch ein Pilgerpfad - der Camino del Norte oder auch der Atlantische Pfad läuft hier durch. Dem Altamira-Höhlen-Museum sagt man nach, dass man manchmal tagelang auf eine Eintrittskarte in die Ersatzhöhle warten muss. Die originale Höhle ist seit vielen Jahren nicht mehr zugänglich. Und so hat man die Höhle nachgebaut, und somit können auch weiterhin Heerscharen von Touristen dort gucken. Als wir dort ankamen, standen viele PKw und 6 Busse auf den Parkplätzen, und ich hatte so schon meine heimlichen Bedenken, aber oh Wunder, wir bekamen zwei Eintrittskarten -aber pronto- für 5 Minuten später! - da mussten wir uns aber echt sputen, um zum Ausgangspunkt der "Höhle" zu kommen. Aber wir sahen auch Leute, die vor uns an diesem Eingang standen und auf Einlass warteten, die aber Eintritts-Karten nach uns hatten. Wir jedenfalls waren richtig froh mit 3.- Euro an Eintrittskosten und dann noch mit sofortigem Einlass beglückt worden zu sein. Altamira ist deshalb so interessant, weil sich die Menschen, die sich hier vor einigen Tausend Jahren "künstlerisch" betätigten, zur Gattung "Homo Sapiens" gehören, also zu uns. Sie hatten das gleiche Aussehen und die selben intellektuellen Fähigkeiten. Deswegen haben diese Leute und auch wir immer noch überlebt, während andere Arten der Gattung "Mensch" - z.B. der Neandertaler - nicht überlebten. Dabei war gerade diese Gattung schon sehr weit entwickelt und starb trotzdem vor ca. 30.000 Jahren aus. Altamira wurde vor ca.22.000 - 14.000 Jahren besiedelt. Besonders beeindruckend sind die Gegenstände, die schon damals eingesetzt wurden, um zu jagen, zu fischen, zu essen, sich zu kleiden oder sich zu schmücken. Ein Teil davon ist ausgestellt im Museums-Teil des Gebäudes. Die Malereien, bei der Figuren auf die Höhlendecken gemalt, geritzt oder gezeichnet wurden, ist schon etwas Besonderes unserer Spezies und deshalb besonders erhaltenswert. Natürlich gibt es zu diesem Thema noch sehr viel mehr zu sagen. Ein bisschen schade fanden wir es, dass man absolutes Fotografierverbot - auch im Museum - hatte. "no flash" kann ich ja noch verstehen, aber grundsätzlich nicht fotografieren zu dürfen finde ich übertrieben. Zumal an Begleitmaterial über die Höhle im kleinen Verkaufsladen überhaupt nichts zu kaufen/finden war...!!! Nach gut einer Stunde hatten wir die 270 Meter lange Ersatzhöhle samt Museum "durch" und machten uns auf den Weg, um die nur knapp 3 Kilometer entfernte Kleinstadt "Santillana del Mar" zu besuchen. Auch hier Buskolonnen ohne Ende und damit auch Rudel von Menschen. Wir konnten allerdings nur eine Gruppe englisch-sprechender Menschen ausmachen, der Rest war spanisch. Wir beeilten uns an den jeweiligen Gruppen mit den jeweiligen Reiseleitern vorbeizukommen, um quasi die Sehenswürdigkeiten der Stadt von hinten aufzurollen und mit dem anzufangen, mit dem die anderen aufhören: der Kirche. Hier durch Santillana läuft auch die nördliche Pilgerroute und dazu noch eine der best erhaltensten dazu. Die Wurzeln Santillanas stammen aus dem 8. Jahrhundert. Im Zentrum steht und stand die Stiftskirche Santa Juliana. Man sagt, dass sie als einer der grössten Exemplare romanischer Architektur gilt. Sie wurde im 12. Jahrhundert über einer alten Wallfahrskapelle errichtet. Das Besondere ist mal wieder der Kreuzgang mit herrlichen Figurinenkapitellen. Besonders einprägend und toll fanden wir eben diese Säulen die mit besonders vielen und ausdrucksvollen Themen geschmückt waren. An der Wänden des Kreuzganges standen zudem endlos viele Sarkophage. In der Kirche stand in der Mitte das Grab der St. Juliana. Die Struktur der gesamten Kirchenanlage ähnelt der Kirche von Fromista, in der wir ja vorgestern waren. Ach ja, auch hier durfte man nicht fotografieren...
Unser weiterer Weg führte uns dann durch das Altstadtzentrum. Die "Calle de Santo Domingo" ist wirklich sehenswert und dazu auch noch denkmalsgeschützt. Das Pflaster ist nichts für Schuhe mit Absatz, aber einfach toll erhalten. Und die Häuser mit zum Teil überkragenden Giebeln und Balkonen stammen meist aus dem 14.-18.Jahrhundert und wurden wohl für herrschaftliche Kreise erbaut. Natürlich gibt es mitten in diesem Bereich auch ein Parador, den Merino Turm und den Borja-Turm. Uns aber haben eher die kleinen, verwinkelten Gassen fasziniert und die Phantasie der Besitzer, z.B. ein tolles Tor zu haben und dahinter "im Hof" ein Cafe zu installieren... Natürlich lebt der ganze Ort vom Tourismus. Aber er ist es wert, besucht zu werden. Wir haben übrigens auf einem Parkplatz für 2.- Euro geparkt, der wohl normalerweise für die Gäste des Restaurants gedacht ist. Aber sooo ging es auch. Hunger hatten wir eigentlich schon, und verführerisch war natürlich auch das Angebot der Lokale in der Altstadt rings um uns herum - Mittagstisch komplett für 12.- Euro. Aber wir wollten weiter, weil wir uns noch ein besonderes Schmankerl ausgeguckt hatten. Eine Route durch ein Tal, parallel zu unserer eigentlichen Strecke nach Gijon. Da das Wetter super war, blauer Himmel bis zum Horizont und keine Wolken über den hohen Bergen, wollten wir lieber das noch "mitnehmen", als zurück zum Campingplatz in Santander fahren. Links von uns tolle Bergketten mit dem Pico de Europa ganz weit hinten und vor uns eine endlos lange Schlucht mit allem, was so dazu gehört. Wir waren begeistert und begeistert und nochmal begeistert. Als wir die nur 55 Kilometer lange Schlucht durchquert hatten - sie trägt die Bezeichnung AS 114 und ist "grün" eingezeichnet - landeten wir im Städtchen Cangas de Onis.Von hier waren es nur noch 20 Kilometer bis zurück auf die Hauptstrasse an der Küste und weitere 60 Kilometer auf der kostenlosen Autobahn bis zu unserem heutigen Campingplatz "Deva" in Gijon. Was wir morgen machen, hängt vom Wetter ab - wir lassen uns da selbst überraschen...
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29.9.2010
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Start |
Ziel |
Kilometer |
Camping |
Kosten in € |
Sonstiges |
Gijon |
Luarca |
< 100 |
Camping: Los Cantiles in Luarca WiFi im Aufenthaltsraum |
Camping:19.40 WiFi 2.50 Tank: 70,02 |
Streik in Spanien-deswegen Straßensperren! |
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Link: Luarca |
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29.09.2010 Weiterfahrt an der Küste nach Luanca
Heute morgen liessen wir uns auch wieder viel Zeit. Der Campingplatz "Deva" vor den Toren Gijons ist einfach gut. Am Eingang gibt es rechts und links wie eine Strasse den Supermarkt, Restaurants, Aufenthaltsräume, Räume für die Pools dahinter, ein Waschmaschinen/Trockner-Raum und - ein Extra-Raum für WiFi. Der Platz selbst ist terrassen-förmig und wirkt dadurch grosszügiger vom Platz her als sonst. Innerhalb eines grossen Gebäudes befinden sich die sanitären Anlagen und die Spülbecken - mit richtig heissem Wasser. Also empfehlenswert.
Gegen 10:00 Uhr ging es dann los in strahlendem Sonnenschein. Wir wollten noch in die Stadt Gijon fahren, da heute grosser Streiktag in ganz Spanien ist und wir hofften, dass wenigstens in der Stadt eine Tankstelle geöffnet hatte. Nach einigem Suchen fanden wir auch eine. Somit war das Problem gelöst, weiterfahren zu können. Wir hatten vor, heute endlich mal die Küste abzuklappern, auf Jakobus-Wegen und vielleicht bis in die Nähe von Barreiros zu kommen, einer Kleinstadt nahe der Landesgrenze zu Galizien. Aber das schminkten wir uns nach gut 40 Kilometern auf der natürlich wieder guten und kostenlosen Autobahn ab. Als wir von dieser runterfahren, wollten in den Küstenbereich, wurden wir von der Polizei angehalten - nix weiterfahren, drehen...Vor uns qualmte es dick und schwarz, und da vor uns ein Sattelschlepper mit Autos stand, dachten wir natürlich an einen Unfall. Wir also auf Befehl auf der Autobahn gedreht! unter den Augen der Polizei und haben dann versucht über eine andere Nebenstrasse an die Küste zu kommen. Der Versuch war gleich zweimal für die Katz. Wir kamen wieder an diesem unsäglichen Kreisverkehr aus, nur eine Strasse weiter - vor uns qualmte es immer noch dick und schwarz. Wir drehten und fuhren auch hier wieder weg. Aber nicht weit, denn wo sollten wir hin? Und eine andere Strecke gab es nicht. Also fuhren wir wieder zurück, zumal mittlerweile 6-8 "Guardia Civil" Autos mit tatütata in die Richtung des Qualmes gefahren waren. Es gab immer noch kein Durchkommen, und wir konnten nun nicht mal drehen, sondern mussten warten unter den Augen eines Guardia-Mannes. Vor uns standen die 6-8 grossen Autos der Polizisten. Eine dreiviertel Stunde lang passierte erst mal nix. Dann kamen diese Guardia-Menschen wieder zurück zu ihren Autos. Schwerbewaffnet, eingemummt, alle Körperteile geschützt mit Gummigamaschen und Westen und schweren Helmen. Sie zogen sich wieder aus, und dann durften wir endlich fahren. Vor uns war genau auf unserer Strasse immer noch brennendes Holz und andere Materialien, mittlerweile schwarz verkohlt, aber immer noch glühend. Ein Reinigungstrupp versuchte die Strasse frei, sauber und abgekühlt zu bekommen. Nicht einfach. Natürlich standen wir jetzt in der ersten Reihe und hatten den vollen Blick. Verstanden haben wir das ganze nicht so recht. Gewerkschafts-Streik ist eine Sache, Gewalt die andere. Hier hatte es aber offensichtlich nur gebrannt.
Zwischenzeitlich hatten wir überlegt, dann doch ganz anders zu fahren, nämlich durchs Inland nach Leon und dann nach Santiago. Der Himmel hatte sich leider auch zugezogen, und es sah eher nach Regen aus. Aber eigentlich waren wir ja hier oben, um "obenrum" nach Galizien zu kommen und nicht quer durchs Land. Und so versuchten wir unser Glück auf einem ganzjährigen Campingplatz in einem kleinen Ort namens "Luarca", ca 60 Kilometer von Gijon entfernt. Und das war dann DER Treffer! So ein schöner Platz - direkt auf einer Klippe, mit Meeresblick und passender Geräuschkulisse. Wenn das Wetter wieder besser wird, könnten wir noch einen Tag länger hier verweilen. Wenn nicht, sind wir morgen eher in Santiago de Compostela...
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30.9.2010
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Start |
Ziel |
Kilometer |
Camping |
Kosten in € |
Sonstiges |
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Luarca |
0 |
Los Cantiles |
Camping 19.40 |
toller Meeresblick vom Platz aus , ein Platz zum Verweilen! Von Holländer und Deutschen geführt. |
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Hinweis: Problem hier im Nordwesten von Spanien: offene Campingplätze zu dieser Jahreszeit zu finden!
30.09.2010 Ruhetag in Luarca
Gestern nachmittag sassen wir dann erst mal im speziellen WiFi-Zimmer hier auf dem Platz . Gut ausgestattet mit vielen Tischen und Stühlen und einer guten Leitung. Und während wir da nichts ahnend sassen, zog ein Gewitter auf, und es regnete aus allen Knopflöchern. Nun ja, bisher hatten wir ja fast nur gutes Wetter gehabt und dann musste ja auch mal Regen kommen. Laut Wetterbericht im PC sollte es auch so bleiben für die nächsten Tage, schade drum. Wir sassen später wieder in der Mücke mit Blick übers Meer und lauschten dem Tosen des Wassers. Welch ein tolles Geräusch. Und eigentlich spontan beschlossen wir, egal ob es regnet oder nicht, hier zu bleiben auf diesem einfach traumhaft schön gelegenen Campingplatz. Vor allem die Nacht war mit dieser " Hintergrundmusik" ungewöhnlich, aber richtig gut. Und wir haben beide gut geschlafen bis heute morgen knapp 9:00 Uhr. Anni holte dann das bestellte Baguette - hier gibt es einen Brötchen-Service - und dann haben wir erst einmal richtig gut und in Ruhe gefrühstückt. Draussen auf dem Meer vor unserer Nase viele kleine Boote. Vermutlich Angler/Fischer. Am Himmel über dem Wasser immer noch dicke, schwarze Wolken. Aber über Land klarte es gegen 11:00 Uhr bereits wieder auf, und am Nachmittag hatten wir dann wieder Sonne. Während Anni am PC sass, lief ich mal über den jetzt fast leeren Platz. Was für ein tolles Fleckchen Erde. Da der Platz auf den Klippen liegt ist die Landschaft unter einem hinter jeder Kurve anders. Toll. Kaffee konnten wir draussen in der Sonne sitzend geniessen, untermalt vom Rauschen des Meeres und dem Geruch von Kiefern über unseren Köpfen. Schwierig war es nur, die Route für morgen unter Dach und Fach zu kriegen. Gerne wären wir eine "grüne" Strasse runter nach Lugo gefahren. Auch um uns die dortige Kathedrale anzusehen. Aber das kostet sehr viel Zeit dahin. Und in Lugo gibt es keinen Campingplatz, auch nicht drum herum. Also müssen wir gezwungenermassen weiterfahren bis Santiago. Und das sind noch mal mindestens drei Stunden Fahrt. Alles in allem zu viel, um dann noch Spass zu machen. Wir werden jetzt ganz anders fahren, so wie ursprünglich mal geplant. Über eine etwas schnellere "grüne" Strasse ohne Lugo, dafür aber mit Abstecher in La Coruna. Geht doch nicht, dass wir bei Asterix und Obelix nicht nach dem Rechten gesehen haben... Und morgen abend sehen wir dann weiter...
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Luarca - Nordküste Spanien
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1.10.2010
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Start |
Ziel |
Kilometer |
Camping |
Kosten in € |
Sonstiges |
Luarca |
Santiago de Compostela über A Coruna |
315 |
As Cancelas |
24,60 |
leider keine Campingplätze für Zwischenübernachtung zwischen Luarca und hier. Kühl, windig und regnerisch! |
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Link:Santiago de Compostela Link: Fernwege |
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N 42° 53' 23" W 8° 31' 27" |
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Tagesverpflegung! |
Vorratshäuser |
Barreiros |
A Caruna Herkulesturm |
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N 43° 33' 10.9" W 7° 9' 26.4" |
N 43° 23' 0.3" W 8° 24' 7.9" |
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01.10.2010 Angekommen in der Hauptstadt aller Pilger- Santiago de Compostela
Heute morgen hiess es erst einmal früh aufstehen und das, obwohl es draussen noch dunkel war. Aber wir wollten ja weiter, zumal das Wetter auch zu wünschen übrig liess. Gestern hatten wir noch den Tip bekommen, unbedingt in "Bareiros" anzuhalten, da es dort echten Sandstrand gab. Ursprünglich hatten wir geplant, genau in dieser Stadt am Strand von Bareiros auf den dortigen Campingplatz zu gehen. Aber vorgestern war uns das zuviel Fahrerei, und unser Platz in Luanca - der übrigens " Los Cantiles" heisst - war ja sooo toll, dass wir nicht mehr nach Bareiros fahren wollten. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, beides im Vorbeigehen zu betrachten. Der Campingplatz liegt gegenüber der Strasse am nicht so toll sauberen Sandstrand und schien sehr gut gefüllt zu sein. Aber die Landschaft dort neben und jenseits des Sandstrandes, besser gesagt, die Steilküste mit ihren einfach im Wasser stehenden Felsen war dafür einmalig. Es gibt dort viele Holzstege, auf denen man bequem bis an den Rand der Klippen gehen kann. Und der Blick von dort ist schon was besonderes. Wir fuhren weiter, schon weil das Wetter immer trüber aussah, und wir in "La Coruna" ja wenigstens den "Herkulesturm" besichtigen wollten, samt der aufgebauten Menire dahinter. Dieser Turm ist der einzige Leuchtturm aus der Antike, der noch in Betrieb ist. Errichtet haben ihn die Römer im 1.Jahrhundert, und er ist quadratisch in seiner Form. Natürlich wurde auch er mehrmals umgebaut, je nach der jeweiligen Zeit. Seinen vorläufigen Endpunkt bekam er aber trotzdem schon ab 1788 von einem genialen Ingenieur. 2009 wurde der Turm in seiner jetzigen Form Welterbe. Es wäre bestimmt eine lehrreiche Erfahrung gewesen, diesen Leuchtturm zu besichtigen. Ist aber nicht möglich, da wird dran gewerkelt und gebaut. Ob Herkules etwa schwankt? Der Legende nach hat ein Riese namens Gereon die Bevölkerung um sich herum dauernd bedroht. Herkules war sauer darüber und kämpfte drei Tage lang gegen den Bösewicht, dann hatte er ihn platt. Er schlug ihm den Kopf ab und liess ihn vergraben und darüber einen Turm bauen. So einfach entstehen Herkules-Legenden... Die Menhire, die ja auch eine "Spezialität" Galiziens sind, liessen wir auch bleiben. Sie liegen zwar als Ausstellung nicht weit vom Turm, aber das Wetter war einfach zu stürmisch und zu kalt. Und das Licht wäre auch nicht toll für gute Bilder gewesen. Und eigentlich hatten wir auch keine Lust dazu. Folgend erkundeten wir ein bisschen die Stadt. Toll fanden wir, dass mehr oder weniger mitten in der Stadt eine Meeresbucht ist, man direkt auf den Atlantik gucken kann und trotzdem vorne im Stadtbereich Sandstrand ist. Und drum herum wuselt das Leben, der Verkehr und die Autos. Ansonsten ist La Coruna subjektiv gesehen eine Gross-Stadt wie andere auch. Santander gefiel uns besser, weil wir es hier moderner und lebendiger empfanden. Wir fuhren weiter Richtung Santiago de Compostela. Auch wir werden natürlich hier die Kathedrale wieder besuchen - wie alle anderen Pilger auch. Auch wenn damit unsere Pilgerreise auf Jakobs Wegen noch nicht zu Ende ist. Wir haben noch einige Kirchen und Wege vor uns, bevor wir im Süden Spaniens landen. Aber Santiago ist eben das Herz aller Jakobswege.
Unterwegs wollten wir eigentlich noch Kleinigkeiten in einem Lidl-Laden kaufen. Aber entweder wir fanden trotz Navi nur einen Weg über einen Acker, oder die Ausfahrt war zugestaut. Und so liessen wir es und fuhren auf den Campinplatz "As Cancelas", der mitten in Santiago liegt und gut besucht ist von Wohnmobil-Touristen. Von hier aus kann man mit Bus oder zu Fuss die zwei Kilometer bis zur Kathedrale bewältigen. Wir waren 2006 schon einmal hier - siehe dortigen Bericht - und wir haben damals Santiago in- und auswendig kennengelernt. Dieses Mal werden wir nur der Kirche unsere Aufwartung machen. Und gegenüber im "Paradores" wieder unseren Kaffee trinken. Übermorgen reisen wir weiter - vor allem wenn es weiterhin so regnet wie jetzt schon und wie der Wetterbericht vorausgesagt hat...
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2.10.2010
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Kathedrale Santiago de Compostela
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02.10.2010 rund um die Kathedrale von Santiago
Heute morgen haben wir es erst mal ruhig angehen lassen. Lange geschlafen und dann die vorzüglichen Sanitär-Räume aufgesucht. Endlich mal richtig viel richtig heisses Wasser. Natürlich war gegen 8:30 Uhr eine Menge Betrieb dort. Aber trotzdem gab es kein Gedränge - und Frauen brauchen ja sowieso länger... Als einige Frauen da standen, kam ein Mann rein, fingerte an seinem Hosenschlitz und musste offensichtlich aufs Klo. Als alle protestierten und zwar lautstark, er solle gefälligst auf die Herrentoilette gehen, nahm er sich doch noch die Zeit über die Frauen zu meckern, und sie sollten sich nicht so anstellen. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass das ein Franzose war! Gegen 9:45 Uhr, nach einem kleinen Croissant-Frühstück, bestellten wir uns ein Taxi, um zur Kathedrale zu fahren. Es hatte die ganze Nacht leicht geregnet, und es nieselte auch schon wieder den ganzen Morgen. Und dazu auch noch ein kalter Wind. Und für 12.- Euro incl. Trinkgeld für hin und zurück -muss man nicht meckern. Auf dem Platz vor der Kathedrale ankommen - natürlich mit dem Taxi - stellten wir als erstes fest, dass das Haupt-Portal der Kirche geschlossen war. Ein Pfeil zeigte auf einen Eingang um die Ecke. Wir wollten, mehr oder weniger spontan, dieses Mal mit dem Museum beginnen, das wir so wie es jetzt war, von 2006 nicht in Erinnerung hatten. Es war integriert in die Mitte des jetzt gesperrten Treppenaufganges des Hauptportals. Und für 3.- Euro Rentner-Eintritt pro Person (sonst 5 €) war es auch noch angemessen, da endlich mal einen Blick reinzuwerfen. Der "Ticket-Man" sagte uns, dies wäre nur ein kleiner Teil des Museums. Wir sollten anschliessend raus gehen und drei Türen weiter wieder rein ins offizielle Museum. Haben wir auch so gemacht. Und wir waren erst mal begeistert von den Schätzen, die dort so ausgestellt waren. Dann sahen wir, dass es da noch eine riesige Stein-Treppe höher ging. Ein weiterer Raum, gefüllt mit sagenhaften Schätzen aus der Zeit des 13.-18. Jahrhunderts erwartete uns. Anschliessend gingen wir eine weitere Etage höher. Und da hat es uns dann doch fast aus den Socken gehauen: plötzlich standen wir in einem riesigen Kreuzgang - mitten neben der Kathedrale. Ein komplettes und auch noch aktives Kloster namens "Obradoiro", das sich da vor uns auftat. Natürlich letztendlich auch mit einem Zugang zur Kathedrale - aber das wussten wir erst später. Wir haben nie davon gehört, dass es dort auch ein aktives Kloster gibt. Obwohl, wenn man in der Kathedrale ist, dann gibt es immer mindestens zehn Beichtstühle, die besetzt sind und genutzt werden können. Ganz zu schweigen von den vielen Priestern und Mönchen, die dort rumlaufen. Aber man lernt ja nie aus...Und ich werde da noch eine Menge Wissen nacharbeiten müssen. Dieser Kreuzgang, den wir so plötzlich vorfanden, hat einen grossen Innenhof mit einem Brunnen. In einer Ecke stehen drei grosse Glocken, und ich denke, dass die hier nur geparkt sind, denn die Türme der Kathedrale werden wohl bearbeitet, den Gerüsten nach zu urteilen, die selbst in der Kathedrale einen grossen Teil der Kirche einnehmen und damit Platz wegnehmen. Vom Innenhof kann man alle Türme der Kathedrale quasi hautnah sehen, man ist ja drei Etagen näher dran... In den Seitengängen des Kreuzganges befinden sich Türen, die wohl in die Wohnbereiche der Mönche führen. Aber auch Räume, die offen sind und noch besichtigt werden können. Wie z.B. ein kleiner Raum mit tollen Gold-und Silberarbeiten. Eine kleine Kapelle mit Relikten verschiedener Jahrhunderte. Oder die San Fernando Kapelle, die einen bombastischen Altar (vielleicht Holz) hat - vom Allerfeinsten. Von dort geht es dann direkt links herum in die Kathedrale. Diese war brechend voll als wir da reinkamen. Es sah so aus, als ob in Kürze eine Messe stattfinden sollte und die Leute standen dichtgedrängt. Oder sassen auf den Rändern der Säulen. Es gab an keiner Stelle ein durchkommen, um wenigstens mal ein vernünftiges Foto hinzukriegen. Wir beschlossen hinaus zu gehen und später wiederzukommen. Als wir draussen auf dem riesigen "Hinterhofplatz" waren, dachten wir, wir würden nicht richtig gucken. Tausende von Menschen in Viererreihen standen sich die Beine durch, um in die Kathedrale zu kommen. Wir haben das nicht geglaubt. Und die Kirche war doch schon rappelvoll. Am Rande dieses Platzes gab es ein Cafe, und wir gingen rein und tranken erst mal nen Kaffee und frischen O-Saft. Und wir konnten sehen, dass die Schlange draussen vor uns sich höchstens 20 Meter in 30 Minuten Richtung Kirche vorwärts bewegte. Und es nieselte... Nach dem Kaffee gingen wir zurück auf den Hauptplatz vor der Kathedrale bzw. wir wollten das. Aber da stand noch eine weitere Schlange von einigen hundert Wartenden an einem anderen Eingang. Überall Polizei, die für einen geregelten Gang sorgte. Wir gingen mühsam drum herum wieder auf den Hauptplatz vor der Kathedrale. Auch da war es mittlerweile voll geworden, aber nur einfach so. Menschen sassen oder standen einfach auf dem riesigen Platz. Eine Menge echter Pilger, aber auch eine Menge Touris, die Busweise hierher gekarrt worden waren und nun hinter ihrem Reiseleiter herlaufen mussten. Auch das Fernsehen war da. Wir versuchten noch ein paar Fotos von der Kathedrale zu machen, da für Sekunden mal die Sonne schien. Es reichte aber nicht dafür. Also gingen wir in das "Paradores-Hotel", das an der Seite des Platzes liegt und eine ebenso prunkvolle Fassade hat. Man kann da eigentlich ziemlich ungeniert reingehen, keiner hält einen an. Vom letzten Mal wussten wir, dass links herum erst mal ein Ruheraum mit vielen Tischen und Kamin liegt. Ein Kellner kommt nur, wenn man die Glocke auf dem Tisch bedient. Sonst wird man in Ruhe gelassen. Ein guter Platz zum Ausruhen. Dahinter liegt die "Cafeteria", und da hinter geht eine kleine Glastür hinter einem Vorhang in einen kleinen, aber feinen Innenhof - und der ist fast ein kleiner Kreuzgang. Auch hier in der Mitte ein Brunnen. Im Wasser schwimmen Rosenblätter, und am Rand stehen Apfelkörbe als Dekoration. Und auch hier erwartete uns eine weitere Überraschung: es gibt hier nämlich nicht nur diesen einen Innenhof, sondern gleich vier verschiedene davon. DAS wiederum hatten wir nicht erwartet. Und wir grübeln jetzt immer noch, wer da wohl früher mal gewohnt und gelebt hat. Muss ich nachlesen im Internet... Im Paradores-Hotel selbst, setzten wir uns am Ende unseres Rundganges durch die dortigen "Paradiese" vor den leider nicht brennenden Kamin und überlegten, was wir als nächstes tun sollten. Und da fiel uns natürlich nichts Beseres ein, als endlich mal essen zu gehen. Haben wir noch nicht in diesem Urlaub gemacht. Und Santiago erschien uns dafür angemessen. Wir also raus und ein paar Schritte Richtung Altstadt. Und prompt fanden wir auch ein prima Lokal mit einem "Menu del Dia" für 10.- Euro komplett incl. Wein - so, wie wir es lieben. In dieser Essensphase hatten wir dann auch mal die Zeit darüber nachzudenken, warum so wahnsinnig viele Leute in die Kathedrale wollten. Das haben wir dort 2006 nicht so erlebt. Aber ausser dass heute Samstag ist, fiel uns nichts ein. Die anderen Feierlichkeiten waren bereits im Juli und jetzt stand eigentlich nichts mehr an. Aber unerwartet und super toll von Jakobus war es, dass er uns über das "Hinterhof Museum" in die Kirche schickte, und wir dadurch dieser endlosen Warterei entgingen. Vielleicht ein toller Tip für andere.... Nach dem Mittagessen gegen 13:30 Uhr beschlossen wir, noch einmal nachzusehen, ob die Schlangen vor der Kathedrale kleiner geworden waren. Und kaum zu glauben: alle weg! Wir gingen völlig problemlos sofort in die Kirche. DIE war natürlich wieder rappelvoll. Eine weitere Messe. Und dann passierte das, weswegen wir eigentlich am Morgen die Messe mitmachen wollten: das berühmte Weihrauch-Gefäss zu sehen, das während der Messe zu einem bestimmten Zeitpunkt hin-und her geschwenkt wird durch Seilzug von einem Mönch. Und genau das passierte da gerade als wir ankamen. (siehe Filmchen auf dieser Seite unten) Nach diesem Erlebnis verliessen wir die Kirche. Unser Ziel war erreicht und unsere Wünsche erfüllt. Morgen fahren wir weiter an die Küste. Dort kreuzen wir noch mindestens einen kleineren Camino-Weg. Und dann geht es einen Tag später oder so - je nach Wetter - weiter Richtung Portugal, der Kathedrale von Tui entgegen und den portugiesischen Camino-Weg ein Stück fahrend...
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Spanien2010-2.Woche Spanien2010-4.Woche
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