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19.9.2010

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  Roses 0 SALATA 22,60 Sonnentag
           


19.09.2010 Ein Sonnen-Tag am Strand von Roses

Welch eine kluge Entscheidung hier zu bleiben und nicht weiter zu fahren. Die Sonne begrüsste uns schon am frühen Morgen von einem strahlend blauen Himmel mit Temperaturen von mindestens 30 Grad. Und so war es naheliegend, dass wir einen Bummel am Strand von Roses machten. Das Meer blau, so wie der Himmel, ein laues Lüftchen, endloser feiner Sandstrand, Segelschiffe am Horizont. Und viele Möglichkeiten im Schatten sitzend einen Kaffee zu trinken. Und das taten wir dann auch zum Abschluss unserer Bummeltour.
Zurück auf dem Campingplatz machten wir es uns erst einmal bequem unter der Markise. In der "Mücke" herrschen 35 Grad im Schatten! Und entspannt schreibe ich jetzt diese Zeilen, während Anni ein paar Bilder sortiert. Nachher gehen wir wieder ins platzeigene Cafe mit kostenlosem Internet. Und so hoffen wir, den "Daheimgebliebenen" ein bisschen Wärme und Sonne nach Deutschland mitschicken zu können.
Ach ja, wir werden auch morgen noch hier bleiben. Irgendwie tut es einfach gut. Aber übermorgen gehts dann los Richtung Huesca und den Jakobswegen...



 
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20.9.2010

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  - 0 Salata, Roses 22.60 Ruhetag
           


heute kein Text, da absoluter Ruhetag



21.9.2010

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Roses Huesca 400 San Jorge in Huesca Autobahn: 3.20
Camping: 18,79
Diesel: 50,01
Mit WiFi !!!
  Link Huesca        


 
Tagesfahrt von Roses bis Huesca, 400 km


 
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21.09.2010 Weiterreise nach Huesca/Aragonien

Gestern Abend haben wir auf unserem Campingplatz "Salata"noch alles "klar Schiff" gemacht, da wir ja heute schon früh los wollten. Auch früh schlafen gegangen sind wir, denn vor uns lag eine lange Strecke von mindestens 400 Kilometern. Das erste Mal wach wurden wir allerdings, als unser französischer Nachbar meinte,um 12 Uhr noch ne leere Flasche in den Glas-Container schmeissen zu müssen. Jeder weiss, wie das scheppert, vor allem, wenn es ringsherum mäuschenstill ist. Und wir waren beileibe nicht die einzigen, die abrupt aus dem Schlaf gerissen worden waren. Den zweiten Dämpfer erhielten wir, als ein anderer Nachbar meinte um fünf Uhr früh seine Pulle entsorgen zu müssen. Wieder standen alle Nachbarn senkrecht im Bett und das Geschimpfe war nicht zu überhören. Was den wackeren Säufer aber wohl nicht weiter störte.
Als wir dann verspätet um 7:30 Uhr wach wurden, war der Himmel dicht. Tiefe Wolken hingen über den Hügeln rings herum, und es sah mächtig nach Regen aus. Wir wollten ursprünglich um 8 Uhr fahren, und so liessen wir kurzerhand das Frühstück ausfallen, um wie geplant pünktlich weg zu kommen. Auf dem Weg zur Autobahn tankten wir noch einmal den Wagen voll, weil wir davon ausgingen, dass der Sprit im Hinterland teurer wäre - war ein Irrtum, wie wir jetzt wissen, er ist hier bis zu 3 cent billiger...
Mal eben frische Brötchen und Kaffee zu holen an einem der grossen Supermärkte - war nicht. Die machen erst um 9:15 Uhr auf - die Glücklichen. Und so fuhren wir Richtung Autobahn A7, um dort ein Stück zu fahren, bis wir abbiegen konnten ins Hinterland, um über Vic nach Lheida und Huesca zu fahren - hungrig selbstverständlich.
Toll war allerdings, als wir von der 3-Stationen-Autobahn auf die Landstrasse fuhren, dass diese erste Sahne war und unbedingt zu empfehlen, wenn man das Land kreuzt so wie wir. Da wird auch noch heftig dran gebaut, und es gibt unzählige Brücken und Tunnel (bei 16 Tunneln habe ich aufgehört zu zählen). An manchen Stellen gab es deswegen eben Strassenverengungen oder schmale, gekrümmte Ersatzwege auf denen man allenfalls 60 km/h fahren konnte und durfte. Und überall standen diese Radar-Control-Schilder. Also fuhr ich ausnahmsweise mal vorschriftsmässig. Das wiederum passte einem LKW-Fahrer hinter mir nicht. Nicht nur, dass er fast auf unserer Stoss-Stange hing, er hupte auch dauernd. Auch als ich 90 fuhr, war das noch nicht gut genug. Aber irgendwann kriegte er die Kurve, um uns zu überholen. Natürlich hupte er wieder als er auf gleicher Augenhöhe war, aber dann passierte was, das mir die Lachtränen in die Augen trieb: der Beifahrer zog die Hose und Unterhose herunter und zeigte mir seinen blanken Hintern. Ach Gottchen, und das in meinem Alter von einem Spanier - welch ein Tag. Wann hat man schon mal das Vergnügen, einen spanischen Nackt-Arsch zu sehen, und das bei 100 Sachen? Wir waren beeindruckt, grins....
Viel mehr beeindruckt waren wir allerdings von der grandiosen Landschaft. Wir hatten zwar eine lange Weile viel Regen, Nebel und tiefhängende Wolken, aber irgendwann kam die Sonne wieder durch, und es wurde richtig warm - Klimaanlagen-tauglich.
Und die Strasse war immer noch erste Sahne. Mittlerweile befanden wir uns auf einer kostenlosen Autobahn A2, und auch wenn unser Navi meinte, wir sollten unbedingt nach Huesca abbiegen, als er es wollte, hörte ich wie immer nicht darauf. Und so bekamen wir das absolute Highlight des Tages geboten: eine Landschaft, die auch in den USA hätte sein können. Endlose, schnurgerade Strassen, Lehmhügel-Lehmlandschaften in rot-braun, tolle Hügelformationen, einfach alles KLASSE. Die Bilder sagen mehr, als ich schreiben kann.
Für die letzten 100 Kilometer brauchten wir mehr als zwei Stunden - im strahlenden Sonnenschein und einfach toll. Die Landschaft wechselte sich ab mit riesigen Obst-Plantagen - gerade wurden Äpfel geerntet, wie wir im Vorbeifahren sahen. Aber auch endlosen Feldern bis zum Horizont mit noch grünem oder bereits braunen Mais. Auch Sonnenblumenfelder in dieser endlos schönen Landschaft. Besonders beeindruckt hat uns, dass in der Gegend noch Häuser standen, denen man ansah, dass sie "handgemauert" waren mit Lehmsteinen, die wohl selbst in Formen gegossen worden waren. Und dann das ganze verputzt mit Lehm. Natürlich hatte auch jedes Dorf auf diesem Weg mindestens seine eigene Kirche. Manchmal auch noch ein Kloster oder ähnliches. Kurz, eine Supertour. Macht Lust auf mehr.
Zu erleben ist diese Tour, wenn man an Lheida auf der kostenlosen Autobahn vorbei fährt Richtung Zaragoza und erst dort abbiegt, wo die S131 nach Huesca ausgeschildert ist!
Gegen 16:30 Uhr landeten wir dann in Huesca. Dort gibt es einen Campinplatz mitten in der Stadt. Allerdings ist hier nichts mehr los, denn der Platz macht in 14 Tagen zu. Aber er hat WiFi und das war erst mal vorrangig. Und nun sitzen wir hier, geniessen die Sonne auf dem fast leeren Platz. Morgen wir es spannend. Da gehts hinauf in die Berge und dann schaun mer mal....



22.9.2010 Klöster, Kirchen & Kathedralen

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Huesca Lumbier 200 Iturbero, kein Internet! 23.70 Mallos, Kathedrale Siresa, Stausee, Schlucht Foz de Binies... besichtigt.
  Link Lumbier
LinkMallos
       




 
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22.09.2010 Weiterfahrt nach Lumbier

Als erstes haben wir heute mal lange geschlafen. Es war so mucksmäuschenstill, dass wir nicht gemerkt haben, dass es schon nach 8:30 Uhr war als wir endlich aufstanden. Da wir ja momentan gezwungenermassen das Frühstück ausfallen lassen, kamen wir gegen 9:15 Uhr dann auch weg - nicht ohne vorher das Campinplatz-Eingangstor mit viel Kraft aufgeschoben zu haben.
Zwei Dinge wollten wir noch tun: die Kathedrale in Huesca suchen und evtl. besichtigen und danach McDo aufsuchen, wegen Frühstück und so. Gestern spätnachmittag hatte es dermassen gewittert und aus Eimern geregnet, dass wir nichts mehr unternehmen konnten. Heute morgen hatten wir ein anderes Problem. Es regnete zwar nicht mehr, aber Menschenmassen waren schon unterwegs, und es gab keine Stelle, wo wir mit dem Wohnmobil mal hätten halten/parken können. Entnervt gaben wir nach einer Weile nutzloser Versuche auf. Wenigstens bei McDo nen Kaffee und ein Croissant dachten wir uns. Tja, McDo war leicht zu finden, aber die machen erst um 11:30 Uhr auf. So fuhren wir also wieder hungrig los.
Aber das, was landschaftlich dann auf uns zu kam, war mehr als Entschädigung, trotz knurrendem Magen.Wir fuhren wie geplant auf die A-132 in Richtung Puenta la Reina de Jaca. Auch wieder so eine Traumlandschaft mit roten Sandfelsen, weiten Blicken durch gelbe Täler, grüne Wälder mit Strassen da durch und dann wieder Hügel in allen Farben. Und dann ging plötzlich eine Strasse nach rechts ab mit dem Hinweis: "Los Mallos de Riglos". Rechts von uns türmten sich im Sonnenlicht knallrote, runde und dicke Säulen hoch. Wir also abgebogen in der Hoffnung, dass es strassenmässig auch für Wohnmobile passt. Eine tolle, ca 6 km lange, schmale aber gut ausgebaute Strasse führte uns höher und höher. Dann ein Bus-Parkplatz! - und somit war geklärt, dass das eine Touristen-Attraktion sein musste. Es war still, sehr still dort oben, trotz des kleinen Touri-Ortes namens Riglos. Und plötzlich hörte man Stimmen aus den Felsen. Und tatsächlich, da krabbelten doch ein paar Leute in den Felsen herum. An anderer Felsen-Stelle sah man viele Geier-Nester und einige kreisende Geier eher von Ferne als von nah. Unter all den roten Säulen stand als Höhepunkt des kleinen Ortes an oberster Stelle eine Kapelle - ein Jacobus-Stützpunkt! Gehört zum französischen Jakobs-Weg.
Wir fuhren wieder zurück auf die Hauptstr. A-132, und weiter ging es. Traumhaft weiterhin schön. Hinter uns dieses Mallos, links von uns eine Art Mittelgebirge, rechts von uns und tief unten ein Fluss. Und die Strasse schlängelte sich am Flussbett entlang bis wir an einem Stausee auskamen. Nicht ohne vorher noch spektakulär mit einem Stein-Felsentor verabschiedet worden zu sein.
Eine kleine Spritztour mit so tollen Folgen, Klasse. Doch da es bereits fast Mittag war, mussten wir nun dran ziehen, um wenigstens unser Tagesziel geregelt zu bekommen. Und wieder ging die Strasse hinauf ins "Mittelgebirge", dann wieder runter, dann wieder durch endlose Landschaften, um schliesslich unvermittelt in "Puente la Reina de Jaca" zu enden. Als erstes kam uns dort ein Pilger entgegen und als zweites sahen wir das Jakobsschild.
Wir überlegten, ob wir den geplanten Abstecher nach Hecho überhaupt machen sollten, oder direkt links rum am Yesa Stausee entlang zu unserem Campingplatz in Lumbier.
Wir entschieden uns für Hecho - eine weise Entscheidung. Der Ort ist offensichtlich ein Skiort, der auch in Österreich stehen könnte. Jede Menge Apartmenthäuser, die so gar nicht zum alten Stil des Ur-Dorfes passen wollten, aber trotzdem nett. Wir fuhren durch den Ort und noch 3 Kilometer weiter in den Ort "Siresa". Dort ist ebenfalls ein Jakobs-Knotenpunkt der französischen Variante. Die Kathedrale lag zwar griffbereit vor uns, war aber geschlossen. So fuhren wir dann wieder zurück nach Hecho. Kurz vor bzw. von uns aus hinter dem Ort geht eine schmale Strasse ab, die durch eine tolle Schlucht führen und irgendwann auf einer Kreuzung enden sollte, die einerseits nach Anso in den Bergen Richtung Frankreich/Pyrenäen und andererseits nach Berdun, zurück am Yesa-Stausee führte. Nun ja, die Schluchtstrasse war a la Österreich, breit, sogar mit fest eingebauten Schnee-Mess-Pfeilern. Und wahnsinnig einfach und bequem zu fahren, da breit und sichtbar neu gestaltet. Also nix mit enger Schlucht. Zugegebenermassen, zu diesem Zeitpunkt waren wir froh, denn wir hatten so viel Tolles erlebt, dass wir "abgefüllt" waren für den Tag. Und so kam uns die schnelle Schlucht-Tour dann doch entgegen.
Aber dann kam doch noch der absolute Knaller des Tages: die Strasse A1602 zurück nach Berdun. Dafür finde ich einfach keine Worte mehr. Superschmal - na gut ein Radfahrer wäre noch an uns vorbeigekommen - asphaltmässig nicht besonders, aber die Gegend... Und als wir dachten, wir hätten die ungefähr 25 Kilometer mit "ah und oh und Wahnsinn und ist das toll" abgeschlossen, kam der Hammer: eine sehr schmale Schlucht zum Durchfahren und Felsen zum Greifen dicht über dem Auto - die Schlucht heisst übrigens "Foz de Binies" - und da konnte der restliche Tag dann nichts mehr draufsetzen. TOLL-TOLL-TOLL!
Der Rest der Fahrerei war dann nur noch Anstrengung, vor allem mit nichts ausser einem klitzekleinen Croissant von gestern von Lidl im Bauch. Wir kamen kurz nach 16:00 Uhr hier auf dem Platz an und als erstes wurde gekocht und gegessen. Und nun sind wir in jeder Weise abgefüllt, mit Essen und mit Erlebnissen. Aber Bilder sortieren und fertig machen und diesen Text - das musste dann noch sein. Hier gibt es kein Internet und so werden wir morgen früh gegen 8 Uhr wieder auf der Piste sein. Und wenn wir es schaffen werden wir in Santo Domingo de Calzada übernachten...



23.9.2010

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Lumbier Santo Domingo de Calzada 200 Banares (vorwiegend Dauercamper - kaum Service) Tank: 87
Camping: 33.70
Camping teuer!
Wetter angenehm,
tolle Kirchen!,
Jakobspilger!
  Link Domingo de Calzada        




Koordinaten

     
Link:Eunate N 42° 40' 22.8"
W 1° 45' 39.9"
     
Link: Irache N 42° 39' 1.7"
W 2° 2' 39.0"
     
Link:Puente la Reina  
     
Canas N 42° 23' 33.0"
W 2 ° 50' 41.5"
     


23.09.2010 Kornkammer,Wein und Wasser
Heute morgen wollten wir eigentlich um 8 Uhr schon auf der Piste sein, aber es zog so gar nichts aus dem Bett. Gestern abend war noch ein Wohnmobil eingetrudelt - so waren wir nicht so mutterseelen-allein auf diesem grossen Platz. Dass es dazu auch keine Nachtbeleuchtung auf dem Platz ausser einer gelben Funzel im Sanitär-Bereich gab, machte es auch nicht angenehmer.
Gegen 8:30 Uhr heute morgen waren wir dann aber doch auf der Piste - natürlich ohne Frühstück. Jetzt sind wir schon eine ganze Woche unterwegs, und wir konnten noch nicht einmal zeigen, was wir so lecker gegessen hatten - es gibt einfach nix als aufgewärmte Suppe aus der Dose oder Frankfurter Würstchen im Glas aus unserer Bordverpflegung, seufz...!
Als erstes wollten wir uns heute noch die "Foz de Lumbier-Schlucht" antun, samt Fussmarsch. Gott sei Dank war der Himmel bedeckt, und es war nicht so drückend warm. Die Lumbier-Schlucht zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Art Klamm ist, und man einen "wilden" spektakulären Blick gehabt hätte. Und ab und zu kreisen da auch Gänsegeier. Dazu einen Tunnel, Brücken und Natur pur. Parkplatzgebühr 2.- Euro ab 8:00 Uhr. Aber der Kassierer dafür war nicht da, und die Fuss-Strecke war gesperrt und nicht benutzbar. So drehten wir und fuhren weg.
Auf dem Programm stand auch Wichtigeres: heute wollten wir uns ein paar Kirchen, Klöster oder so ... ansehen auf unserem Weg nach Santo Domingo ( dort steht die Kathedrale mit den lebenden Hühnern am Altar). Erstaunlicherweise viele Pilger sahen wir heute. Zu Fuss und per Fahrrad. Und da passten wir mit unserer "Mücke" doch prächtig dazu. Hätte es zu Jakobus Zeiten schon Autos gegeben, dann hätte er bestimmt nichts dagegen gehabt, wenn nicht nur Fussgänger, Radfahrer und Reiter echte Pilger wären. Auch wir reisen auf diesen Wegen, auch wenn wir eher die " Kirchentour" machen, dafür davon ein paar mehr und andere. Ach ja, heute kamen wir auch an eine Stelle, an der sich zwei Pilgerwege kreuzten, der französische und der aragonesische. Gemerkt haben wir das aber nicht...

Unser erstes Highlight war "Santa Maria de Eunate". Früher mal schwer zu finden, heute Dank lilafarbener Schilder ausgewiesen. Im übrigen, alle Kirchen, egal welcher Art und wo, sind jetzt ausgeschildert. Eunate stammt vermutlich aus dem 12.Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Sie ist dahingehend etwas Besonderes, weil sie einen achteckigen Grundriss hat und aussen auch noch eine fünfeckige Apsis. Aussen umgibt die kleine Kirche eine Arkadenwand, vielleicht daher der Name: Eunate=100 Tore.Da si e mitten in der Natur liegt, vermutet man, dass auch sie eine Pilgerkirche war, zumal man bei Ausgrabungen Gräber mit Muschelbeigaben gefunden hat. Mich hat besonders der Boden fasziniert, der aus Hunderten kleiner, länglicher Steine hergestellt war. Und die immer noch gut erhaltenen Köpfe und Figuren an den Säulen. Leider war die Kirche geschlossen. Und eine Stunde bis zur Öffnung wollten wir nicht warten.
Unser nächster Stop war direkt 3 Kilometer entfernt: "Puenta la Reina". Hier treffen sich der arragonesische und der navarresische Jakobsweg. Der ab sofort gemeinsame Weg führt über eine alte Römerbrücke. Zuvor allerdings geht man erst mal durch eine schmale Gasse ehemaliger Adels-und Bürgerhäuser und dabei vorbei an einer prächtigen Kirche -der "Iglesias de Santiago". Innen prachtvoll ausgestattet, aber wirklich. Und natürlich steht da auch eine Holzfigur von Santiago Peregrino mit Stab und Muschel - ca. 14 Jahrhundert. Wir waren nach der Besichtigung von Kirche, Brücke und schmalen Gassen nur noch hungrig. Und wir fanden einen kleinen Laden, wo wir im Stehen einen leckeren Kaffee und ein getoastetes Baguette mit Butter assen.

Und dann ging es weiter. Eigentlich wollten wir in Estella, dem nächsten Ort, eine weitere Kirche besichtigen. Aber das war nichts - wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Also fuhren wir weiter. Sagen muss man noch, dass es zwischenzeitlich eine kostenfreie Autobahn gibt, die auch noch im Bau ist. Und die kam uns gerade recht, um schneller zu unserem nächsten Highlight, der " Monasterio de Irache" zu kommen. Und was soll ich sagen, alle Parkplätze frei - das macht sofort misstrauisch. Das Tor an der Seite war zu, an einem anderen Eingang stand ein "Sheriff". ich fragte also nett, ob wir vielleicht hinein könnten ins Gebäude. Er winkte uns freundlich herein und zeigte uns sogar, wo es lang geht. Das Besondere an diesem Kloster ist die Grösse, die Schönheit und das völlige Fehlen von Malereien, Prunk oder sonstigem. Mir gefiel die Art. Hier wurde aber auch von Handwerkern gewerkelt und gegraben und feste gearbeitet, der Kreuzgang und Teile des Innen-Klosters waren auch völlig hinüber. Ich denke aber, wenn das hier mal alles fertig ist, wird es eine wunderschöne Jakobsweg-Raststelle sein..., dass unweit des Klosters eine grosse Firma Wein erzeugt, ist sicherlich nicht schädlich...

Ein Highlight wollten wir uns noch ansehen. Mitten in Rioja-Weinfeldern liegt der Ort "Canas". Er beherbergt das Kloster der "Santa Maria de San Salvador". Dieses Kloster wurde ursprünglich mal von einem Grafen namens Lopez Diaz de Haro und seiner Frau geschenkt.
In dieser Stadt wurde im übrigen "Santo Domingo de Silos" geboren, dessen Kloster wir uns morgen ansehen werden. Hier in diesem Kloster in Canas lebten auch Benediktinerinnen, obwohl das Kloster zisterziensische Wurzeln hat. Auch heute leben hier noch Nonnen.
Ein wundervoller Kreuzgang, ein gepflegter und grossartiger Garten, ein Kapelle, schlicht, aber die Fenster nicht mit buntem Glas sondern mit Perlmutt verkleidet. Ungewöhnlich.
In einem Extra-Raum standen steinerne Särge. Im größten war das Grab der Kloster-Spender. Wunderschöne Arbeit, auch um den steinernen Sarg herum. Wiederum aussergewöhnlich auch hier der Boden des Kreuzganges ausgelegt mit Mustern aus Kieselsteinen. Der absolute Hammer aber war für mich ein kleines Museum: ein völlig dunkler Raum, aber alle Kostbarkeiten angestrahlt, im vergoldeten Rahmen, als Foto, Bild oder Figur oder in Vitrinen. Ich hätte da noch stundenlang still sitzen können, aber der Chef "vom ganzen" kam und zeigte auf seine Uhr. Auch wenn wir 3.- Euro Eintritt pro Nase bezahlt hatten, um 14 Uhr ist Feierabend... Ja, dieser Platz hätte einen ganzen Tag zum Verweilen eingeladen, aber es sollte nicht sein...
Wir fuhren also weiter, vorbei an den satt-blauen Rioja-Trauben, die noch nicht geerntet sind. Rioja Weine sind ja auch so der Renner. Und nachdem wir in den letzten zwei Tagen durch die Kornkammer Spaniens mit abgeernteten Weizenfeldern bis zum Horizont gefahren waren, taten die grünen Sträucher mit ihren blauen Weinwundern richtig gut.
Wir fuhren weiter bis Santo Domingo auf den dortigen Campingplatz. Nun ja, gestern war es auch nicht besser. Aber für eine Nacht tut es das hier - nur dafür 33.- Euro latzen müssen ist happig. In der Herberge der Fuss-Pilger ist es auch nicht teurer, aber bestimmt geselliger als hier zwischen Wochenend-Dauercampern die nicht da sind...!



 
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24.9.2010

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Santo Domingo de Calzada Burgos 230 Fuentes Blancas Camping 24.40
Wifi 3 € (7Tage)
Eintritt 2x2,50 € für
Santo Domingo de Calzada
Bleiben 3 Nächte
  Link: Kathedrale        




       
Innenstadt N 41° 57' 45.6"
W 3°25' 20.5"
N 41° 59' 6.4"
W 3° 17' 12.5"
Museum im Ort
(geschlossen)
Santo Domingo de Calzada Santo Domingo de Silos Hacinas -versteinerte Bäume (geschlossen) Saurier- Salas de los Infantes
       


Anni als Jakobspilgerin mit ihren Hühnern 



   
versteinerter Baumstamm
vorher ...
...nachher
hat Dagmar prima gemacht!


24.09.2010 Kirchenhühner und Klostermauern
Nachdem wir natürlich wieder ohne Frühstück heute morgen losgedüst sind, haben wir uns fest vorgenommen, nicht ohne anständiges Frühstück irgend etwas zu besichtigen. Also fuhren wir direkt nach "Santo Domingo City". Wir fanden gegen 9:15 Uhr auch direkt einen Parkplatz, der gross genug für uns war, und wir brauchten nur um die Ecke zu gehen, um schon das erste kleine Zisterzienser-Kloster zu sehen. Dieses war nur soweit geöffnet, als dass man durch eine Glasscheibe in den Kirchen-Innenraum sehen konnte, sonst nichts. Aber es war ja auch nicht unser Ziel. Wir wollten natürlich in die "Hühner-Kathedrale" - genau genommen die "Santa Iglesia Catedral".
Die sollte offiziell um 10 Uhr öffnen, und so hatten wir noch Zeit, doch tatsächlich zu frühstücken in einem kleinen Bistro. Leckerer Kaffee und ein noch leckereres Brötchen mit Käse und Schinken belegt machten Freude auf diesen Tag. Kurz nach 10:00 Uhr gingen wir dann die paar Schritte zur Kathedrale. Mit 5.- Euro Eintritt für beide waren wir dabei. Eine schöne Kirche.
Diese Kathedrale stammt aus dem 11. Jahrhundert, wurde aber erst 1106 geweiht. Der vormals romanische Vorgängerbau wurde gotisch überbaut. Um 1158 wurde die Kathedrale zwecks Aufnahme der Grabkammer von Domingo Garcias erweitert. Ihm schreibt man das "Hühnerwunder" zu, und dieses wird in der Kathedrale gegenüber seinem Sarg mit einem Hühnerkäfig geehrt, in dem sich lebende Hühner befinden.
Der Eintritt in die Kathedrale kostet 2.50 Euro (jedenfalls für uns), und man kann damit auch das Museum besichtigen, das in einem Seitenarm der Kirche zu Hause ist. Wir haben fast eine Stunde in dieser Kathedrale verbracht. Und es war schon ein Erlebnis, nicht nur die lebenden Hühner, sondern auch das Chorgestühl mitten in der Kirche. Als wir mit Kathedrale samt Museum "durch" waren und uns auf den Weg - weg vom heute französischen Jakobsweg - in die Hinterland-Pampas aufmachten, war es schon gegen 11:30 Uhr. Und da die Spanier ja fest an ihren Zeiten festhalten, wann was geschlossen oder geöffnet ist, hatten wir schon Bedenken, ob wir es noch bis nach San Domingo de Silos schaffen würden, die auf jeden Fall um 13:30 Uhr ihre Pforten schliessen.
Aber zuerst fuhren wir mal wieder auf einer landschaftlichen Traumgegend Richtung Burgos. Überrascht waren wir nicht nur von der tollen Landschaft, sondern auch von den vielen Fuss-Pilgern. Es waren alles in allem gute hundert Personen, die auf den offiziellen Wegen gen Santiago de Compostela wandern. Aber auch 6 Radfahrer haben wir gesehen, keine Pilger mit Pferden, einen mit nem Roller und wir natürlich mit unserer "Mücke".
Unser nächstes Ziel sollte Santo Domingo de Silos werden. Gestern waren wir ja in Canas gewesen, der Geburtsstätte von Santo Domingo de Silos, dessen Namen das Kloster und der Ort trägt. Und heute wollten wir uns ein Bild machen von dem Kloster. Gegründet wurde das Kloster bereits 929. Dann plünderten es aber die Mauren und erst 1041 ging es wieder aufwärts unter eben dem Abt Domenico von Silos. Das Besondere an diesem Kloster ist, dass es zwei übereinander liegende Kreuzgänge hat. Sie stammen unten aus dem 11. Jahrhundert, oben aus dem 12. Jahrhundert. Die Säulen sind perfekt verarbeitet und stellen unterschiedliche Vorgänge, Situationen oder bestimmte Personen dar. Alles bestens erhalten. Einige dieser Säulen sind "gedreht", eine besondere Technik. Aber das ist nicht alles, was das Kloster berühmt gemacht hat. Es ist ein aktives Kloster, und dort leben mindestens 30 Mönche. International bekannt wurden diese Mönche durch ihre gregorianischen "Chants", von denen es mindestens zwei auf dem Musikmarkt gibt. Das/die Alben waren so erfolgreich, dass sie mindestens 3 Millionen mal verkauft wurden/werden. Logisch, dass wir neugierig waren, auch wenn wir erst einmal den offiziellen Jakobsweg verliessen.

Auf einer Schnellstrasse fuhren wir von Burgos aus Richtung Soria - so wollte es das Navi, was auch ok war. Ich hatte zwar geplant erst von dieser Strasse abzubiegen, wenn der Abzweig "Salas de Los Infantes" - ein kleiner Ort - kam. Dort hatte ich eine Überraschung für Anni ausgekundschaftet - ein Dinosaurier-Museum.Die Gegend ist bekannt für ihre vielen Dinosaurier-Spuren und die Wissenschaftler arbeiten dort intensiv. Und ein Teil der Funde werden im Museum aufbewahrt und gezeigt. Das fängt bei Schädeln an und hört bei Fuss-Spuren auf. Also ein interessantes Museum, wie wir es sonst nur aus den USA kennen.
Aber das Navi wollte mal wieder partout anders fahren - nämlich über "Covarrubias", dem Ort an dem wir nach dieser Tages-Arbeit nächtigen wollten auf einem Ganzjahres-Campingplatz. Und da Anni fuhr, ging es eben so weiter, wie das Navi es wollte.Im Nachhinein Gottseidank, denn der Ort liegt so am A...der Welt, dass uns schon ein freundlicher Dorfbewohner mit Handzeichen zum Campingplatz geleiten wollte, weil wir doch falsch waren, dort wo wir gerade standen - dabei hatte ich nur ein Foto gemacht... Ein ausgetrockneter Fluss, drei kläffende Hunde und Totenstille - nein, das war uns dann doch ZU ruhig, vor allem nach den Erlebnissen der letzten beiden Tage. Und so fuhren wir jetzt erst mal schleunigst weiter Richtung Kloster.

Endlich in Domingo de Silos angekommen, war es dann bereits 13:30 Uhr und damit klar, dass wir die Kreuzgänge nicht sehen würden. Wir versuchten zwar unser Glück, aber das Tor war geschlossen und sollte sich erst wieder um 16:30 Uhr öffnen. Zu lang und zu spät für uns. Also wanderten wir erst mal um das Kloster-Gelände. Auffallend war, dass ein grosser Teil der Anlage mit einer mindestens 4 Meter hohen Steinmauer umschlossen war. Dort wo keine Mauer war, waren Gebäuderückseiten, zugemauerte ehemalige Türen oder Holztüren zu Museen und anderen Einrichtungen. Natürlich verschlossen. Lediglich eine schlichte, kleine Kapelle war geöffnet. Und die besichtigten wir natürlich. Auch das drum herum des Ortes, wie z.B. ein kleiner Dorf-Platz auf dem Tische vor den Bistros standen und Menschen dort genüsslich ihren Kaffee tranken, wirkte einladend. Dazu kleine, enge Gassen oder ein grosses Hotel luden ein - bestimmt ein Platz zum Ausruhen in der Sommersaison. Gebaut wurde auch gegenüber dem Kloster-Eingang, und ein Mönch kam sogar aus der Klosteranlage und besprach irgendwas mit den Arbeitern. Wir gingen zurück und fuhren weiter, schon ein bisschen enttäuscht, dass wir nicht den zweistöckigen Kreuzgang gesehen hatten. Aber bis halb fünf warten und dann weiterfahren zu den Dinosauriern hätte zeitlich überhaupt nicht gepasst. Eigentlich hatten wir auch schon beschlossen, nicht in Covarrubias zu übernachten, sondern dann doch lieber die 33 km wieder zurück nach Burgos zu fahren. Damit wäre es dann noch später geworden.
Doch unsere Enttäuschung dauerte nicht lange. Auf dem Weg zum Dinosaurier-Städtchen durchquerten wir auf der BU910 unerwartet eine tolle Gegend. Eine Art Schlucht mit hohen, z.T. farbigem Gestein säumte die schmale Strasse, die sich da um die Felsen schlängelte. So macht es dann doch wieder Spass.
Als diese Schlucht zu Ende war, war sofort wieder was Neues da: viele Hügel prallvoll mit dunkel-lilafarbenem Heidekraut. Gesäumt und durchzogen von Büschen, kleinen Bäumen und bunten Sandstein-Abbrüchen. Tolle Gegend, hätten wir nicht erwartet, und nahm uns endgültig die Kloster-Enttäuschung. Als wir dann auf die Hauptstrasse N234 zurückkamen, wartete gegenüber der Abbiegung ein kleiner Ort namens "Hacinas" mit einer weiteren Überraschung auf uns: versteinerten Baumstämmen. Natürlich war auch hier das dazugehörige Museum geschlossen, aber ausserhalb stand bzw. lagen versteinerte Baumstämme. Auch ungewöhnlich.

Unser Weg führte nun weiter ins wenige Kilometer entfernte "Salas de los Infantes"-Örtchen. Wenigstens das jetzt mit Sicherheit geschlossene Dinosaurier-Museum wollten wir aufsuchen. Auch in der Hoffnung, dass da vielleicht ein Knochen oder Schädel oder sonst was Hübsches vor dem Eingang stand zwecks Anregung, das Museum zu besuchen. Aber es half auch kein Durchfahren durch sämtliche Gassen des Dorfes. Die Gegend, wo das Museum laut Navi war, war abgesperrt. Warum abgesperrt wissen wir nicht, aber dass das Museum schon seit Anfang August geschlossen war aufgrund Platzmangels von Ausstellungsstücken, überraschte uns dann doch. Ob da wohl eine neue Fundstelle entdeckt worden war? Wie auch immer, wir fuhren nun endgültig zurück nach Burgos.
Eigentlich DIE Stadt vor Santiago, die man gesehen haben sollte. Wir haben hier 2006 schon einmal Tage verbracht und alles Wichtige besichtigt. Da wir den Campingplatz "Fuentes Blancas" kennen, ist es eine gute Entscheidung, hier ein paar Tage zu bleiben und all die Erlebnisse der letzten Tage zu verarbeiten, ein bisschen die Sonne mit Faulenzen zu geniessen und noch mal in die Stadt zur Kathedrale zu fahren - mit dem Bus natürlich.
Unsere Vorräte in der "Mücke" konnten wir auch noch bei Lidl auffüllen, der praktischerweise auf unserem Weg lag. Also, was will man mehr. Und als wir beim Einchecken feststellten, dass Internet für ne ganze Woche nur 3.- Euro kostet, war auch der Abend gerettet bzw. die nächsten Tage. Jetzt hoffen wir mal auf weiterhin gutes, sonniges und warmes Wetter, und dann werden wir in den nächsten Tagen aufbrechen zur Atlantik-Küste und die dortigen Jakobswege kreuzen...





 
Hühner in der Kirche von Calzada .Klick für Fotoshow.


25.9.2010

Start Ziel Kilometer Camping Kosten in € Sonstiges
  Burgos 0   24.40 Besuchen morgen die Kathedrale in Burgos.
           


heute kein Bericht und keine Fotos; da Ruhetag in Burgos.
Fahren morgen vermutlich weiter bis Fromista, vorher besuchen wir noch die Kathedrale in Burgos.



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Spanien2010-3.Woche