7. Mai -Tag 78 der Ort Green River Der Tag beginnt wieder sonnig und heiß. Irgendwie bin ich wettermäßig vom Glück begünstigt. Außer dem verregneten Morgen in Las Vegas und dem Nachtregen in Fort Lauderdale und Houston habe ich keinen Tropfen Regen mitgekriegt. Schaue ich mir die Karte im Weather-Channel an, dann regnet es ringsum, es gibt viele Gewitter, und Tornados treiben bereits jetzt schon wieder ihr schlimmes Unwesen. Bloß da, wo ich mich aufhalte, gibt es seit 3 Monaten nur Sonne und Temperaturen bis 40 Grad. Sie werden mich vielleicht beneiden, bei dem Wetter in Deutschland. Aber Sie können sicher sein, ein Regentag wäre willkommen! Heute habe ich nichts getan. Ich bin ein bisschen kaputt, und es stapeln sich unbearbeitete Bilder der letzten 2 Tage, und meine Schreiberei hier möchte ich auch vervollständigen. Ich habe mir mein Straßendorf namens Green River in Ruhe angesehen. Es gibt ein sehr schönes Museum und ein Visitor-Center. Sogar ein kleiner Supermarkt ist da. Und 6 bekannte Motelketten und viele „einheimische" Motels. Allerdings leidet diese Stadt nicht an Überfüllung. Mittendurch fließt der Green River, ein kleiner unbedeutender Fluss, bei dem mehr Grün und Sandablagerungen zu sehen ist als Wasser. Wenn man sich vorstellt, dass dieser Bach Hunderte Kilometer weiter in den vergangenen Jahrtausenden den Canyonlands NP „gegründet" hat - Wahnsinn. Hervorragend gegessen habe ich in einer Trucker-Kneipe. Da ist die Welt noch in Ordnung. Und obwohl wir uns in Utah befinden, und es heißt, hier gibt es keine Alkoholica im Ausschank, der irrt. Hier ist es nicht anders als anderswo. Das einzige, was mir aufgefallen ist, hier gibt es wohl wenig bis keine Kriminalität. Man kann eigentlich problemlos sein Auto offen stehen lassen (was ich nicht tue, aber gesehen habe bei anderen Touristen), oder nachts das Fenster auflassen. Das Hotel hier wird von indischen Pächtern geführt - sehr ordentlich übrigens. Aber sonst keine Multikulti-Welt, wie ich das sonst von unterwegs so gewöhnt bin. Draußen ist es immer noch sehr warm und kein Wind. Da steht dann eigentlich nur noch ein Bad im hoteleigenen Pool an. Deshalb werde ich heute nur noch faulenzen und nachlesen, was ich hier denn so alles besichtigen kann. Auf der gestrigen Fahrt hierher nach Green River habe ich unterwegs hinter Hanksville den Abzweig nach Goblin Valley gesehen, und ich denke, das ist ein angenehmer Trip für morgen. Ach ja, als ich meine PC-Tasche geöffnet habe, um diesen Bericht zu schreiben, fand ich zwei Hausgäste vor. Zwei Baby-Taranteln haben sich irgendwie zu meinem Computer gesellt. Nein, ich habe weder gequiekt noch habe ich die verschreckten Tierchen getötet. Mit einem Kleenex habe ich sie vor die Türe gesetzt. Eine rannte wie der Teufel weg und die andere hatte etwas Orientierungsschwierigkeiten, bevor sie mit einem Satz verschwand.
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