6. April - Tag 47 Monterey Heute morgen war es windig und noch ein bisschen trübe, aber die Sonne wird sich durchsetzen. Bevor das Aquarium in Angriff genommen werden sollte, musste erst mal gefrühstückt werden, und dazu musste eingekauft werden. Gestern abend hatte ich im Vorbeifahren gesehen, dass ein Einkaufs-Zentrum gegenüber der Hotelstraße lag. Also hin, um frische Brötchen zu holen und vielleicht leckeren Kaffee. Das war dann die erste Tages- Überraschung. Dieses sehr große Lebensmittel-Kaufhaus war ein „alternativer" Laden. Stellen Sie sich eine Art Reformhaus hoch 12 vor. Von meiner Überraschung konnte ich mich nur schwer erholen, vor allem bei DEM Angebot. Es gab einfach alles, sogar anständiges Brot. Und richtig europäischen Käse, frisches Fleisch, Wurst, Fisch, eine Salatbar -natürlich - aber auch jede Menge warme Gerichte. Allerdings Bratwurst in Gemüse am frühen Morgen ist dann doch nicht mein Ding¼ Dazu eine Kosmetikabteilung, eine „Körner-Abteilung" fürs Frühstück, aber auch was für die Kinder und Hund und Katze. -Nur teuer ist das ganze dort. Da ich aber nur Brötchen wollte, beschloss ich, mein Frühstück nach „Dennys" zu verlegen und ein ungesundes, aber leckeres Omelette mit Cheddar-Käse und Hash-Browns zu verputzen und richtig guten Kaffee zu trinken. Und danach ins Aquarium. Zum Aquarium muß ich noch sagen: Jedes Hotel bietet Tickets dafür an und zwar auch zum regulären Preis von 19,95 Dollar, aber gültig für 2! Tage. Das Hotel in dem ich genächtigt hatte, entsprach in keiner Weise meiner Vorstellung und ich zog um - 5 Häuser weiter in ein „Days Inn". Dort hatte ich noch ein Zimmer für 3 Tage bekommen - allerdings zum Preis von 71,25 Dollar plus Tax und Nacht. In dieser Hotel-Rezeption verkaufte man mir 2 Rentner! Tickets, gültig für 2 Tage, obwohl ich eigentlich nur 1 Tag dafür geplant hatte. Kosteten zusammen 35,90 Dollar. Das Aquarium öffnete um 10 Uhr und es war im Vorfeld schon nicht einfach einen Parkplatz zu ergattern, der noch bezahlbar war. Zumal die Touristen nur so hereinrauschten aus allen Ecken. Aber - dem Glücklichen schlägt keine Stunde - ich erwischte einen Parkuhr -Platz. 5 Stunden kosteten dort nur 5 Dollar anstatt 9 Dollar im Parkhaus/Parkplatz. Dann hin zum Aquarium, durch die Kontrollen und rein - und keiner interessierte sich für die Tickets. Ich sah wohl aus, wie eine von den Busreisenden, die gerade in Mengen da reinströmten. (Der Clou: ich konnte die unbenutzten Tickets später an der Rezeption wieder problemlos zurücktauschen!) SOOOO billig war ich noch nie im Aquarium! Das Aquarium selbst ist absolut etwas Besonderes. Das Aquarium gehört zu den schönsten und aufwendigsten seiner Art in der Welt. Und nicht umsonst strömen jährlich bis zu 2 Millionen Menschen nach hier. Ich habe viele Aquarien auf dieser Welt gesehen - auch weil ich mich dafür interessiere - aber hier habe ich Tiere gesehen, die ich vorher nie irgendwo sah. Dazu ist das Aquarium durch diverse Anbauten zu einem Platz geworden, an dem man planerisch mitgedacht hat. Auf den ersten Blick wirkte das Haus unübersichtlich, doch man lernt schnell, dass hier Themenkreise gebildet wurden. Gefunden habe ich als außergewöhnliches Getier z.B. - Riesenkraken, Riesen-Seesterne in allen Farben, Schnecken in vielen verschiedenen Arten, sogar eine so schwer zu haltende Urzeitkreatur- der Nautilus, eine Riesenanlage mit Jellies (Quallen) der vielfältigsten Arten, überdimensionierte Thunfische, eine Halle für Haie aller Arten, eine Südseehalle mit Lebensgewohnheiten der Menschen und der Tiere dort auf den einzelnen Inseln. Für Kinder ist es hier das wahre Paradies. Anschaulich wird immer wieder kindgerecht die Natur und ihr Leben dargestellt. Zum Teil auch als „Krabbelzoo". Natürlich jede Menge Becken mit Tieren zum Anfassen. Dazu, zum Ausruhen oder die Sonne genießen, ringsherum Ausgänge nach draußen auf einen Holzsteg über dem Wasser. Auch hier natürliche Umwelt. Enten und Gänse aller Arten tummeln sich auf dem Wasser, dazu Otter und Seelöwen in freier Wildbahn. Dazu gibt es unter der Monterey Bay eine tiefe Unterwasserschlucht so groß wie fast der Grand Canyon. Die Nährstoffe von dort unten ernähren eine Fülle von Tieren und Pflanzen in höheren Lagen. Somit ist gewährleistet, dass sich Unmengen verschiedener heimischer Wasser-Tiere gerade hier tummeln. Ich hatte nach knapp 5 Stunden trotzdem genug und freute mich auf ein Plätzchen, wo ich meine Füße mal abkühlen konnte. Auf der anschließenden Suche nach einem meiner geliebten Kneipen, blieb ich erfolglos. Egal ob Chilli, Appelbee´s oder Bennigan´s - in Kalifornien sah ich bisher noch keine davon. Also tat es auch ein Family-Restaurant für einen leckeren Salat. Den Rest des Abends blieb ich dann im Motel und machte Pläne für die folgenden Tage hier in Monterey. Vielleicht an dieser Stelle: in vielen Motelketten der unteren und mittleren Preis-Klasse sind Inder-Tamilen die Pächter. Ich habe da meine Schwierigkeiten mit den doch starken und für mich ungewohnten Gerüchen einerseits und der mir unangenehmen „Geschäftstüchtigkeit" andererseits. Und ich habe dann lieber auf das Zimmer verzichtet. In den Tagen in Monterey habe ich dann mit dem „ Days Inn" den absoluten Glücksgriff getan. Die indischen Pächter waren so was von nett, rührend besorgt um die Gäste, großzügig und vor allem - keinerlei Gerüche oder Abzockermethoden. Und die Zimmer waren absolut top! Jeden Tag bastelte da eine Inderin optische Nettigkeiten - vom Kleenix bis zum Klopapier, vom Handtuch bis zum Pappbecher - alles wurde mit Papierrüschen verziert oder aus Stoffrüschen gebastelt. Toll.
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