Tag 027

17. März - Tag 27 in San Antonio
Chaotisch schön fing der Tag an. Fleißige Mexikaner, die wieder an den neuen Zimmern
werkelten - aber auch schon am frühen Morgen -sprich mitten in der Nacht und ein
Magen/Darm, der mir immer noch nicht wohl gesonnen ist und mich die ganze Nacht auf
Trab gehalten hat. Also kein Frühstück, stattdessen vom Supermarkt Knäckebrot und
Mineralwasser und ein paar Trauben. Soll ja alles lecker sein.
Danach die Fahrt nach San Antonio Downtown. Am Alamo-Denkmal eine riesige Menschenschlange.
Patriotismus ist momentan wohl in. Die „obere" Altstadt nett, von Hotels
aller Kategorien zugepflastert, nett hergerichtet, aber nicht der Brüller für mich. Ganz anderes
dagegen der Riverwalk eine Etage tiefer. Das war vom Feinsten. Das Niveau der „unteren"
Altstadt liegt ca. 5 Meter tiefer, dahinter sind die Hochhäuser angebaut und davor ein kleiner
Fluss. Auf dem fahren wie in Amsterdam kleine Boote rum, und den Gästen wird ausführlich
die Geschichte und Entstehung erzählt. Hätte ich gerne mitgemacht, aber ich traute meinem
eigenen Hinterteil noch nicht so ganz. Aber „Imodium" ist ja auch dafür ein Problemlöser.
Das schönste allerdings waren die unzähligen Kneipen rechts und links des Rivers, liebevoll
präsentiert mit allen Küchen-Koch-Arten, die wir so kennen. Dazwischen immer wieder Blumenrabatte,
Anlegestege, schöne Treppen oder Brückenübergänge und natürlich alle
Tische und Stühle der jeweiligen Kneipen bis dicht ans Wasser gestellt. Das alles im strahlenden Sonnenschein - klasse.
Gegen Mittag herrschte ein reges Kommen, und alle Tische der nicht wenigen Lokale, waren
plötzlich besetzt. Ein bisschen Hunger plagte mich schon, und ich überlegte, ob vielleicht ein
Salat verträglich wäre. Leider war es unmöglich, einen Platz zu ergattern.
Mit Enttäuschung ging ich wieder zum Ausgangspunkt zurück - 5 Meter höher und einem
Parkhaus mitten in der Altstadt mit erschwinglichen Parkgebühren. Die Privatvermieter haben nicht mit der Wimper gezuckt,
mal eben 10 Dollar abzuzocken. Im Parkhaus kostete es in der Spitze für den Tag 6 Dollar.
Kurz vor meinem Parkhaus war ein Lokal namens „Schilo´s", und ich dachte natürlich an die
„Shilo-Ranch"- schließlich bin ich in Texas. Mitnichten - und ich konnte auch nicht
widerstehen, Darm hin oder her - es war ein deutsches Lokal. Schmerzlich wurde mir da
bewusst, wie toll doch als Tagesspezialität Hackbraten mit Kartoffelpüree und grünen Erbsen schmeckt.
Und das für 4.95 Dollar. Es ging mir naturbedingt nicht so gut danach, aber um
nichts hätte ich DIESEN Genuss missen möchten.
Ursprünglich hatte ich geplant, in San Antonio ins „Seaworld" zu gehen, als Alternative zu
Orlando. Hier vor Ort stellte sich dann aber heraus, dass der Park eher ein Themenpark ist und
nur am Rande Seaworld. Deshalb habe ich - auch wegen des Eintritt-Preises von 45 Dollar -
davon Abstand genommen. Ich werde kurz vor Ende der Reise dann doch noch mal in
Orlando mein Glück versuchen.



San Antonio 2004 



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