USA01.12.2006

Datum von ... ...nach Tagesstrecke Gesamtstrecke Motel
1.12.2006 chinle Holbrook-Petrified NP 295 mi Tachostand
16195 mi
Econolodge 49,95 $ incl. TAX


Heute Nacht habe ich schlecht geschlafen und gefroren, und Anni ging es auch nicht viel besser. Die Heizung brummte so laut, dass man dabei auch nicht schlafen konnte, und die Fenster waren von außen dick vereist. Ich war froh, als die Nacht rum war, und wir endlich weiterfahren konnten. Gegen das Hotel Best Western ist nichts zu sagen, aber -16 Grad sind nun mal auch hier nicht alltäglich. Anni und ich verzichteten auf das Frühstück. Wir wollten uns unterwegs irgendwo einen Kaffee an einer Tankstelle holen. Das hotelnahe Restaurant verschmähten wir, weil wir um halb acht schon auf der Piste sein wollten.
Unterwegs, bereits wieder von der Autoheizung aufgewärmt, erspähten wir eine Tankstelle. Dort gab es zwar Kaffee, aber jedes kleine Milchdöschen sollte 20 cents kosten - ich brauche in diesen Kaffee immer 4 Stück – und außerdem war außer der Sorte „Hazelnut“ und „Vanille“ nix da. Wir fuhren weiter ohne Kaffee.
Aufgefallen ist mir eigentlich schon seit Kayenta, dass die Navajo-Indianer sehr unfreundlich sein können - sowohl im Ort, im Hotel als auch an der Tankstelle. Natürlich ist das kein Mass-Stab, ich empfand es einfach nur schade.
Unser nächster Stopp war dann bereits der Petrified Forest, dessen oberen Teil wir mit der Autobahn-Abfahrt ansteuerten. Dort gab es auch ein Lokal samt Souvenirshop, und die dortigen Apachen-Indianer waren dann nicht nur freundlich, sondern auch hilfsbereit und lachten viel. Wir bekamen endlich unseren Kaffee samt furchtbar süßem Teilchen. Ein paar Souvenirs kauften wir dann auch, und dann ging es endlich los zur „Painted Desert“. Wer noch nie im Petrified Forest war – im oberen, kleinen Teil-, gibt es Hunderte von bunten Hügeln, und dort sind auch heute die Geologen noch eifrig dabei, Dinosaurier-Knochen auszugraben. Man sieht auch sehr schön Spuren diverser Vulkanausbrüche aus grauer Vorzeit. Und kurz vor dem oberen Ende auch noch ein klitzekleines Stück der alten historischen „Route66“. Fährt man weiter, überquert man die Autobahn und landet eigentlich in einer anderen Welt. Hier sind zwar am Anfang auch noch graue Hügel, und man sieht Täler, und kann sich super vorstellen, wie das denn damals so war, als die Vulkane ausbrachen. Aber das eigentlich Interessante sind doch eher die versteinerten Baumstämme, die überall rum liegen, im wahrsten Sinne des Wortes. Von kleinen Stücken bis großen Stämmen, alles da. Laut Info ist vor grauer Vorzeit in dieser Gegend mal ein See mit Landschaft und Bäumen gewesen. Irgendwann hat es gerummst, und die Bäume platschten in den See oder wurden angeschwemmt. Über Jahrmillionen wurden aus dem See und der Gegend Hügel und Berge. Und wiederum Millionen Jahre später wurden durch Wind und Erosion einiges abgetragen bis auf die Ebene der damaligen Bäume. Und die werden jetzt bestimmt über weitere Millionen Jahre langsam an die Oberfläche kommen. Allerdings sind sie jetzt versteinert und schillern durch die Mineralen in den allerschönsten Farben. Manche liegen so rum, als wären sie klassisch gefällt worden - mit einer Rinde wie gemalt. Erst wenn man den Baum berührt, merkt man, dass er versteinert ist. Das war jetzt übrigens keine wissenschaftlich genaue Erklärung der Vorgänge, sondern meine ganz persönliche Anschauung. Schauen Sie sich die Bilder an, dann sehen Sie, was ich meine.
Wir machten unseren ersten Abstecher in ein Seitental, und Auvo und Helga waren erst mal von den Socken. Natürlich hatten sie auf unserer bisherigen Reise schon mal den einen oder anderen versteinerten Baumstumpf gesehen – aber doch nicht so was. Als wir weiterfuhren, klingelte plötzlich der „Reservetank - Warner“. Wir hatten total vergessen, mal nach unserem Benzin zu sehen, und nun wurde es eng. Wir beschlossen, erst mal aus dem Park raus zufahren und zu tanken. Der Ranger teilte uns allerdings mit, die nächste Tankstelle wäre in Holbrook. Und da wir da denn sowieso hin mussten, schauten wir auch gleich nach unserem Motel. Gelandet sind wir mal wieder im EconoLodge, weil hier das Preis/Leistungsverhältnis stimmte. Days Inn wäre auch nicht schlecht gewesen, war aber total ausgebucht. Anschließend stand ne Kleinigkeit zum Essen an, und so landeten wir bei „KFC“ ,diesem Hühnerladen. Dann mussten wir noch auf die Schnelle einkaufen, die Tepees besichtigen und dann endlich wieder zurück und den Rest des Parks besichtigen.
Durch Tabnken, Motel suchen und Essen war es leider sehr spät geworden und der Ranger teilte uns bei der erneuten Einfahrt mit, dass wir nur noch 80 Minuten hätten, bevor er um Punkt 17 Uhr das Gatter zum Park schließen würde. Für uns war das nicht so dramatisch, für Auvo und Helga bedeutete es aber leider flott sein. Natürlich begannen wir dann mit dem Museum, weil dort sowieso die schönsten und größten Bäume auf relativ kleinem Raum zusammengetragen wurden. Danach flitzten wir noch in 20 Minuten durch ein weiteres Gebiet, das, man soll es nicht glauben, seit unserem letzten Besuch um ein weiteres Stück gewachsen war. Und selbst am Eingang sieht man, dass nach dem nächsten Regen wieder viele neue versteinerte Bäume das Licht des Tages sehen werden. Pünktlich um 5 Uhr waren wir dann am Gatter. Im dahinter und außerhalb liegenden Souvenirladen hatten wir dann mehr Zeit und Muße zum Gucken. Die Sonne ging gerade blutrot unter, als wir uns wieder auf den Weg nach Holbrook machten. Gerne wäre ich zu einem kleinen Abendessen zu „Jerry“ ,dem Apachen, gegangen. Aber da wir ja am frühen Nachmittag erst Hühnerbeine abgenagt hatten, wollte keiner mehr zum Essen. Und nur auf ein Bier, geht in diesem Ess-Lokal nicht. Schade.
Ob wir denn nun morgen weiterfahren zum Grand Canyon, oder noch hier bleiben, ist noch nicht endgültig geklärt. Es ist Wochenende, und die Übernachtungspreise im Village oder in Tusayan vor den Toren des Grand Canyon dürften gesalzen sein. Andererseits gibt es hier in Holbrook einen Steinehändler, der eine riesige Menge schönster Petrified Steine hat -und er wäre schon aus Neugierde einen Besuch wert. Dann aber schaffen wir es nicht mehr zum Grand Canyon. Da leider hier im Hotel die Internet-Leitung zwar vorhanden, aber außer Betrieb ist, können wir nicht einmal mit Hilfe von Maps und Hotelplanern der Sache auf den Grund gehen. Wir werden sehen, was wir denn nun für morgen entscheiden.



   
   
   
   
   
   


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